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Sie waren ehrlich, denn sie liebten sich. Und taten sich doch beide oft so weh, mit dem, was vorher war. Sie wollten sein so unberührt wie eh und wollten immer ganz und gar nur füreinander dagewesen sein. Sie waren groß und wollten sein so klein.
Sie hatten immer noch die Haut wie Schnee und in den Augen war das Wundern wieder da. Und dennoch hatte sich in ihrem schwarzen Haar von ihrem Brand schon mancher Mann erholt. Schon mancher Mann, der sich an ihre blassen Lippen hing und der danach wohl kaum noch nach ihr sah, wenn sie gesenkten Blicks vorüberging. Nun sollte er der Erste für sie sein. Sie war so groß und wollte sein so klein.
Er war schon längst ein Mann und hatte immer noch den kleinen Stern gesucht, um dessen Glanz das Tier in ihm so oft erschrak in seiner Ahnung, dass es ihn nicht gab, wenn er bei dieser oder jener lag. Dann fand er sie. In ihrem Blick schwamm dieser Stern. Und schwamm für ihn allein. Er war so groß und wollte sein so klein.
Es ist so schwer und kann so einfach sein. Wenn schon der Schlaf um alle Stirnen strich, dann lagen sie noch wach und müdgeküsst und hätten gern, was vorher war, vermisst. Und wollten Wahrheit, denn sie liebten sich.
Und wollten dennoch alle beide nicht, dass mit dem allerersten scheuen Kuss und mit der allerersten Zärtlichkeit, nach der der Leib mit allen Sinnen schreit -wenn man zum ersten Male wirklich liebt - dass alles hingeht in das Land Vergangenheit und dass man klein und hilflos werden muss. Um groß zu werden, weil man liebt.