Berufsunfähig in Rente
Zwei von fünf Anträgen abgelehnt
Wer wegen körperlicher oder psychischer Probleme nicht mehr arbeiten kann, beantragt in der Regel eine Erwerbsminderungsrente. Die Rentenversicherung lehnte zuletzt 42 Prozent der Anträge ab.
Die Rentenversicherung hat im vergangenen Jahr mehr als zwei von fünf Anträgen auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente abgelehnt. Mehr als 42 Prozent der Menschen, die wegen Berufsunfähigkeit in Rente wollten, scheiterten mit ihrem Antrag. Die Zahl der abgelehnten Anträge stieg von rund 143.000 im Jahr 2019 auf 154.000 im vergangenen Jahr. Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag, geht aber auch aus dem Statistikportal der Deutschen Rentenversicherung hervor.
Eine Ablehnung kann mehrere Gründe haben. Eine sogenannte EM-Rente bekommt nur, wer mindestens fünf Jahre in der Rentenversicherung versichert ist, davon die letzten drei mit Pflichtbeiträgen. Zudem herrscht oft kein Einvernehmen zwischen Antragsteller und Rentenversicherung bei der Beurteilung der gesundheitlichen Verfassung. Am Ende zählt die Meinung eines Amtsarztes, in der Regel nach einem Besuch dort. Sorgt der Betroffene privat mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung vor, kommt es allerdings auch oft zu unterschiedlichen Auffassungen zwischen dem Versicherer und dem Antragsteller.
In die Höhe gegangen sind in den vergangenen Jahren die bei der EM-Rente gezahlten Summen. Die durchschnittlichen Zahlbeträge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit im Rentenzugang lagen im Jahr 2020 bei 882 Euro, bei 524 Euro wegen teilweiser Erwerbsminderung und bei 936 Euro wegen voller Erwerbsminderung. 2019 waren es noch 806 Euro im Schnitt insgesamt, im Jahr davor 735 Euro und ein Jahr früher 716 Euro.
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https://www.manager-magazin.de/politik/d...15-c905cc290650
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Die genannten EM-Renten – durchschnittlich deutlich unter 1.000 Euro im Monat – liegen im Armutsbereich, wo dann ein großer Teil der EM-Rentner landet. Erbärmlich für so ein reiches Land. Und ein private BU-Versicherung lohnt sich nur bei höheren Gehältern und ist gleichzeitig nur für Menschen in wenig risikoreichen Berufen bezahlbar, d. h. für diejenigen, die sie (relativ) am wenigsten brauchen und nicht für die, die am meisten gefährdet sind.
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