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RE: Unglück im Teilchenbeschleuner

#1 von Karl Ludwig , 07.03.2016 07:19

Typisch Mensch.

Es ließ mir keine Ruhe und ich kramte mir einen alten Text hervor.

Ein Textanalyseprogramm kam zu folgenden Ergebnissen:

Ihr Text ist gut lesbar. (Index: 63).
4 Sätze Ihres Textes sind zu lang.
Vermeiden Sie Passiv-Sätze (3 x).
Sie verwenden zu viele Füllwörter (36 x).
Vermeiden Sie eine unpersönliche Sprache (2 x).
Vermeiden Sie die Benutzung zu vieler Modalverben (1 x).
Vermeiden Sie den Nominalstil nach Möglichkeit (6 x).

Der Rest scheint o.k. zu sein:

Mehdi Kament lebte vor vielen, vielen Jahren in den Mooren von I'Hmmo Bilie. Er war hauptberuflicher Schamane der Mo'Noton, einem Stamm, der sich unter zweifelhaft- hygienischen Bedingungen im hohen Schilf versteckt hielt. Insgesamt handelte es sich um 42 verlauste, nach Fisch stinkende Menschen mit äußerst verdächtigen Manieren, die kurz nach den weiter unten beschriebenen Ereignissen zu Staub und Asche wurden. Sie hinterließen keine Denkmäler, keine Schriften, überhaupt gar keine Spuren in der Geschichte. Vermutlich waren sie bloß ein verstopft- genetisches Nadelöhr und bekam deswegen in diesem gemeinen Spiel namens Survival of the fittest noch nicht einmal einen Trostpreis. Die Wunder der Natur sind oft ziemlich zum Wundern. Es mag traurig klingen, aber über manche Völker gibt es einfach nicht mehr zu berichten und oft noch nicht einmal das. Dadurch bekommt die Geschichte Logiknekrosen und dann müsste eigentlich jemand los, die ganze Angelegenheit wieder mit etwas Draht und Spucke in Ordnung zu bringen.

"Alles" ist immer nur in gewisser Modifizierung zu verstehen.

Das ermöglicht einen breiten Interpretationsraum: Vielleicht waren die Boote aus Schilf und Ried. Bestimmt kannten die Mo'Noton weder Zeitung noch Penicillin. Vermutlich hatten sie schon Karies und Gicht. Und garantiert würden sie keinen Teilchenbeschleuniger erkannt haben, selbst wenn man damit auf sie eingeprügelt hätte.

Dafür waren die Mo'Noton einige 10.000 Jahre zu früh da.

Und nun begeben uns direkt nach Cern, zum Anfang der Geschichte. Das ist das Problem mit Epik, welche die richtige Reihenfolge der Ereignisse nicht einhält: Kausalitätsbeulen, Ereignissabbrüche, Unlogismen, spontane Verwirrung, - manchmal auch echte Wunder! Und da ist keiner, der mit etwas Draht und Spucke loszieht ...

Manche Geschichten der Vergangenheit fangen sogar in der Zukunft an. Als Philosophie gut geeignet, wenn jemand solche Dichotomien schätzt. Ich übrigens nicht, denn ich sehe zu meinem Entsetzen, dass ein Techniker im Wartungstunnel raucht! Blödmann der. Nun lässt er auch noch sein Feuerzeug liegen, als er wieder so tut, als ob er was tut.

Wisst Ihr überhaupt, was in diesem Ringbeschleuniger so passiert? Hier wird die Realität auseinander genommen, die Anordnungen zum Aufbau des Seins geknetet, gehäckselt, vermischt und völlig durcheinander gebracht, und ganz nebenbei auch das Gefüge von Determinismus gestaucht. Klar ist auch, dass die Zeit, hier in kleinste Teilchen geschnitten, dabei etwas sauer wird. Kann man es ihr verdenken?

So geschah es also, dass ein schlichtes Einwegfeuerzeug dem Schamanen Mehdi Kament plötzlich in den Schoß fiel, als er mit Hilfe eines bestimmten Krötensekret gerade seinen Geist ins Traumland schickte.

„Hr'n Z'hombi bo?“ Wörtlich übersetzt: Welch geheimnisvoller unterirdischer Geist hat mich da am Zeh gekitzelt?

Ja, und dann?

Könnt Ihr Euch das nicht denken? Es war kurz vor der Regenzeit, das Schilf war trocken wie Zunder, und die frohe Botschaft von den Möglichkeiten der kontrollierten, anknipsbaren Lohe, kam nicht sehr weit, als die ganze Gegend in Flammen aufging.

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RE: Unglück im Teilchenbeschleuner

#2 von Sirius , 07.03.2016 13:27

Ja, klsa, der Rest ist okay. Das würde dir auch glatt so mancher Student abkaufen, selbst das Wortspiel MoNoton fiele ihnen nicht auf, wenn sie "Cern" lesen und sich an das letzte Physik-Referat erinnern, wo man ihnen das Rumdüsen im Kreis ganz anders erklärt hat, aber es jetzt erst richtig verstehen, was mit Teilchen-Beschleuniger eigentlich gemeint ist.
Wir könnten praktisch unseren ganzen Atommüll, statt mit DHL nach Frankreich zu liefern, einfach beschleunigen und so z.B. die Dogons oder die Mayas ausrotten, bevor sie das selbst machen mussten, oder es landet - in Gegenrichtung - 2021 bei Seehofer im Garten.
Das war eine Satire vom feinsten, klsa.

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RE: Unglück im Teilchenbeschleuner

#3 von Karl Ludwig , 07.03.2016 14:17

Ha! Und der Mehdi Kament ist etwa kein Wortspiel, wie es in den Analen der ... äh ... gewagten Wortspiele ganz oben an stehen müsste? Und dann wohnt der noch in I'Hmmo Bilie, haha, Du verstehst?

Meine ... schon wieder 'äh' ... Bekannte ist der Meinung, dass das Geld, welches da in Cern für Grundlagenforschung ausgegeben (verschleudert!) wird, könne anderswo enormes Leid lindern, aber die glaubt ja auch nicht, dass der Mensch jemals auf dem Mond war.

Forschung, so sage ich, ist erstmal zweifeln und hinterfragen, also subversiv durch z.B.: Nachweis, dass die Erde nicht flach sein kann, und bestimmt nicht das Zentrum des Universums darstellt. Das ist sogar gegen jede ertragsorientierte Maxime und endete früher manchmal später auf dem Scheiterhaufen.

Nun, das Phänomen mit den verschränkten Teilchen ist schon phänomenal. Information soll schneller sein als Licht? Die Welt ist tatsächlich voller Wunder.


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RE: Unglück im Teilchenbeschleuner

#4 von Sirius , 07.03.2016 19:31

Natürlich habe ich auch das Medikamenten- und Immobilien-Wortspiel bemerkt, lieber klsa, und deshalb war "das Wortspiel" nicht korrekt und diente mehr dazu, die angesprochenen Studenten nicht zu überfordern.
Und so Unrecht hat deine äh..Bekannte ja nicht, denn wer täglich den Trump im Fernsehen sieht, kann kaum glauben, dass die Amis es weiter als bis zum nächsten Taxi schaffen, der sie zu ihren Psychiatern bringt.

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