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Die unverschlossene Tür

#1 von Sirius , 24.02.2022 16:46

Robert Frost

Die unverschlossene Tür

Es rannen die Jahre,
Doch zuletzt kam ein Pochen,
Und ich dacht: an der Tür,
Und die Tür ist doch offen.
Ich löschte das Licht,
Schlich auf Zeh’n durch den Gang
Und hob als Beschwörung
Die Hände zur Wang.
Doch das Pochen kam wieder.
Die Tür stand weit auf;
Ich trat auf die Schwelle
Und ging hinaus.
Und als ich zurückkam
Da sagt ich „Tritt ein“
Zu dem, was das Pochen
Gewesen mag sein.
Auf solch ein Pochen hin
Entfloh ich dem Käfig,
Verbarg in der Welt mich
Und ward, der ich bin.

Aus dem Amerikanischen von Georg von der Vring


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Sirius
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RE: Die unverschlossene Tür

#2 von Jonny , 27.02.2022 11:59

Der Titel hat mich sofort festgehalten,
Und hat mich nicht enttäuscht.
Ein tiefer, Sinnvoller Text - am Anfang dachte ich sofort dass der Sensenmann an die Türe klopft.
Vielleicht braucht der Mensch solche Wahrnehmungen, um aus sich, aus seinem Umfeld auszubrechen,
und mit sich selbst - mit einem Herzen voller schöner Erinnerungen zurück zu kehren?
Aber dazu muss man frei sein.
Frei von den schweren Ketten, welche uns die Zeit angelegt hat.
Eigentlich wollte ich nur sagen, dass du hier ein feines Gedicht herausgepickt hast, Sirius.
Nun ist es etwas mehr geworden.

Liebe Grüße
Jonny

 
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