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Städter

#1 von Sirius , 30.06.2022 16:24

Städter

Alfred Wolfenstein

Nah wie Löcher eines Siebes stehn
Fenster beieinander, drängend fassen
Häuser sich so dicht an, daß die Straßen
Grau geschwollen wie Gewürgte sehn.

Ineinander dicht hineingehakt
Sitzen in den Trams die zwei Fassaden
Leute, wo die Blicke eng ausladen
Und Begierde ineinander ragt.

Unsre Wände sind so dünn wie Haut,
Daß ein jeder teilnimmt, wenn ich weine,
Flüstern dringt hinüber wie Gegröhle:

Und wie stumm in abgeschloßner Höhle
Unberührt und ungeschaut
Steht doch jeder fern und fühlt: alleine.


Reset the World!

 
Sirius
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RE: Städter

#2 von weegee , 30.06.2022 19:46

Das ist fein beobachtet und allerfeinst lyrisch umgesetzt: Anonymität wegen zu großer Nähe. Irgendwie scheint DIE STADT nicht unserem Wesen zu entsprechen.

Jörn


Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)

 
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