holzdielen modrig greinen lau
die giftge grüne raupe dämmrung
ringelt diebisch sich gen freudenhaus
dort im kohleglühnden backsteinbau
kauert schaudernd hinterm diwan
der melancholische kardinal

gurrend schmeicheln feile maden
prallen hüllen sich entledigend
die nylonseelen dessous veräuszert
spinnen klebrigen puppenfaden
marionettenzylindergentlemen
zynisch dirigierend

auf blutgetränktem kopfstein
schleicht finster hutgetarntes fettauge
die klinge und das wort perfide gekrümmt
mürrisch lauernd furchtgeballt
rostig harrend auf beszre zeiten
auf die ermächtigte mörderbande

Das ist wirklich Wortkunst, liebe Seeräuber-Jenny, alle Achtung!

Danke, lieber Sirius. Es ist ein ganz frühes Gedicht von mir, ca. 40 Jahre alt und vom Expressionismus inspiriert. Inzwischen dichte ich ja meistens konventioneller.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny