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'Der Kaufmann von Venedig' ist natürlich Kultur, da von William Shakespeare verfasst. Er ist aber bei genauerer Betrachtung nur ein fremdenfeindliches Pamphlet voller willkürlichen Behauptungen! Da werden Juden zwangsgetauft, erniedrigt, betrogen, um ihr Vermögen gebracht und dann wird dieses Unrecht als weises, gottgefälliges Urteil bejubelt.
Ich halte solche Filme nicht für verboten, aber ohne umfassende Erklärung unverständlich. Der Erstleser muss zu dem Ergebnis gelangen, dass die Juden zu Recht im 16'ten Jahrhundert in Venedig diskriminiert wurden. Dass sie in Ghettos leben, besondere Kleidung tragen mussten und außer Geldverleih keinen anderen Beruf ausüben durften, wird verschwiegen. Dass man lieber Geldverleiher umbrachte, als die Schulden zu blechen, ist fast zwangsläufig.
Kleines lustiges Episode am Rand: Seit den ersten Pogromen mussten von sämtlichen Schuldscheinen Kopien im Staatsarchiv hinterlegt werden, damit der Anspruch nicht ein Raub der Flammen wurde, sondern der Staatskasse zu Gute kam. Ach nee, so lustig war das auch nicht.
Nur hat W.S. nie einen Juden kennengelernt. Die gab es schon seit über 300 Jahren nicht mehr in England. Aber Tausende müssen anschließend zu der Überzeugung gelangt sein, dass Juden eben die 'Anderen' sind – na ja, ein wenig seltsam sind sie ja wirklich. Aber immerhin auserwählt. Aber als Sündenbock?
Ansonsten ist der Film von 2004 von der Schauspielerischen Leistung her ein Meisterwerk, sagt man – ich habe ihn nie gesehen.
Ich bin dagegen, Kinder ohne umfassende Erklärung mit diesem Stück zu konfrontieren.
Buchbesprechungen liest ja kein Aas, nicht mal "Heisse Gerichte zwischen zwei und drei". Den Kaufmann von Venedig habe ich als Theaterstück gesehen, da hat es mir sehr gefallen. Das war in Hamburg, und da fiel mir auch wieder ein, dass Hamburg den Hansestadt-Titel nur geklaut, bzw. sich selbst verliehen hat. So etwas machen nicht einmal die Juden.