Früher war alles besser.
Das hat das Früher so an sich.
Ach, früher war sogar das Früher besser.
Quatsch. Früher war alles nur früher.
Wie, man aß sein Abendbrot um 12.00 Uhr Mittag und so?
Nein …
Oder willst du etwa behaupten, es gäbe etwas Früheres als das Jetzt. Das Jetzt ist das Allerfrüheste.
Nein …
Aha, Morgen wird also Alles noch schlimmer?
Nein …
Jetzt, so früh am morgen, soll ich mir schon Sorgen um das Abendbrot machen?
Nein …
Mann, du kannst einem aber auch den Tag versauen.
Ich meine Früher, im Vergleich zu Jetzt.
Ich! Auch!
Zwei Seelen auf einer schmalen Wortbrücke hoffen, dass der Andere zuerst umkehrt.
Aber Gott sein Schrank gibt es Stephanie Coontz. „Früher zogen sich in der Liebe die Gegensätze an, heute gründet sie sich auf gemeinsame Interessen, Aktivitäten und Gefühle.“, sagt (und schreibt auch leider) die Historikerin. Man kann ihr hinterhergoogeln, das beweist eindeutig eine Wahrheit, allerdings nicht welche.
Schon an dieser Stelle wird mir ganz komisch. Auf Basis welcher Daten wird hier soziale Empirie betrieben? Stochastik ist ein unvollkommenes Werkzeug, die Emotionen, den Zeitgeist vergangener Epochen zu nachzuvollziehen. Meines Wissens gab es früher strengere Klasseneinteilung. Nix da mit Gegensätzen-die-sich-anziehen, viel mehr Gleich-und-Gleich-gesellt-sich-gern. Wer früher aus Liebe eine Etage absackte, konnte sich am Standesdünkel ehemaliger Freunde und Familienmitgliedern laben – und viele zerbrachen wahrscheinlich auch daran, ein Thema aus dem klassisch- griechische Tragödien oder Schüttelspeerdramen gestrickt wurden. Das 'Früher' wird in diesem Fall vielleicht durchschaubarer, wenn man heutige Gesellschaftsformen betrachtet, welche leicht hinter der Zeit zurück geblieben sind. Brahmane heiratet Unberührbare! Musel eine Armenierin! Blutschande gebrüllt, aber von ALLEN Seiten.
Gott zum Teufel! Wat'n'Dat … Eine Studie hätte ergeben, dass Männer, die bei der Hausarbeit helfen, öfter Sex haben als die, welche nicht abwaschen und bügeln. (6,8 zu 5 pro Monat!) Nun wird mir noch komischer. Meine Güte aber auch. Womit man alles parlieren und Geld verdienen kann …
Und was ist mit denen, die ihren eigenen Haushalt führen und die Damen nach dem obligatorischen 15.45 Uhr Tee nett (hö-hö) rausschmeißen?
Ich recherchiere. Erstens: Mehr Beteiligung am Haushalt = Mehr Sex!http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/...id_4599706.html
Zweitens: Mehr Beteiligung am Haushalt = Weniger Sex!http://www.sueddeutsche.de/wissen/umstri...r-sex-1.1586834
Tja, was denn nun? Soll ich etwa annehmen, dass Frauen Sex als Tauschware einsetzen? Wo bleibt da das Bare, Schöne, Gute? (Alte Pardon-Leser kennen diesen Spruch) Die Romantik, das Ying-Yang, Verschmelzen und all das, was eine ordentliche Liebe ausmacht? Ich dachte bislang, die Tanten hätten Sex auch ganz gerne (war jedenfalls mein Gefühl, wenn sie mit wackeligen Beinen aber glänzenden Augen gegen 15.46 wieder gingen) und haben mehr oder weniger die gleichen Bedürfnisse wie Männer.
Natürlich setzen Frauen Sex auch gerne als Bindemittel und Belohnungsleckerli ein – oder zur Bestrafung in Form von Beischlafverweigerung, aber sie wären ja auch dumm, wenn sie die Schwanzgesteuertheit der Männer nicht zu ihrem Vorteil nutzen würden – zwischen den Geschlechtern gibt es tatsächlich ziemlich viel unerforschtes Land, kein Wunder, – wenn jede Generation wieder von vorne anfangen muss. Ein Problem, welches sich durch viele Bereiche windet: Ethik, Gott, Vaterland, Gleichberechtigung, Wissen …
Mein Wissen um Statistiken ist begrenzt, aber bei 600 befragten Paaren von mehreren Milliarden ist um die 18 % Unterschied keine signifikante Häufung, soweit ich mich an Gauss erinnere, bzw. was mein Bauch dazu meint. Man darf nicht übersehen, dass Wissenschaftler meistens eine Theorie beweisen oder widerlegen wollen und in die Zeitungen möchten und natürlich in die engere Auswahl, wenn es um die Verteilung von Forschungsgeldern geht. Man sollte auch den gerade vorherrschenden Zeitgeist nicht unterschätzen, wenn es um die Interpretation von Daten geht. Alleine schon durch die Art der Fragestellung, durch in Körpersprache ausgedrückte Erwartung (Von Unterbewusstsein zu Unterbewusstsein kann nicht gelogen werden. Wir haben nur häufig keinen Zugang oder wollen etwas nicht wahrhaben) und Erwartungserwartung, Mimik, Duktus und so Sachen wird der Befragte manipuliert.
Es scheint ein Charakteristikum meiner Art zu sein, ständig etwas Altbekanntes oder völlig Belangloses als neue Erkenntnis zu verkaufen. Dieses Heischen nach Neuigkeiten äußert sich manchmal ziemlich putzig.
Hauptsache ist, man vergisst nicht laut zu Lachen
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Früher war mehr Lametta (Loriot).
Es stimmt, wenn man beim Abwaschen bügelt, dauert der Sex dabei viel länger. So kann man im Haushalt helfen und trotzdem Spaß haben.
Und Sex zum Tee spart das Gebäck. Man muss auch praktisch denken.
War jetzt früher mehr Beteiligung am Haushalt oder mehr Beteiligung am Sex? Jetzt hab ich ganz vergessen, was du sagen wolltest. Ging es um „Früher“ oder um Sex oder ist früher Sex schädlich für die Augen?
Wie du schon sagst: Hauptsache, man kann lachen.
Sirius
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Also früher ne, also im Osten ne, wir hatten ja nix, ne, aber was Sex angeht ne, ich kann euch sagen, das reicht bis ins hohe Alter, hab ich so gehört.
Oder haben die von den Bananenvorräten geredet?
Ups, hab ganz was vergessen: Coole Geschichte, Karl-Ludwig.
LG Letreo
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Also heut so im Osten, wir haben immer noch nix, nicht mal Sex, aber das bis ins hohe Alter.
Hab ich gehört. Noch nicht mal mit Bananen!
Sirius
Reset the World!
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Daran hat nur der Kapitalismus schuld, ohne Bananen waren wir doch glücklicher.
Nimm mich bloß nicht ernst.
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