Jörgen Peddersen
Nun ja, unschwer zu erkennen, dass Jörgen Peddersen Angehöriger einer nordeuropäischen Volksgruppe sein muss. Genauer gesagt, er wurde als Däne geboren und rein theoretisch müsste er den gleichen Bekanntheitsgrad genießen, wie Kopenhagens kleine Meerjungfrau.
Aber, machen Sie doch einmal die Probe aufs Exempel und fragen in Ihrem Bekanntenkreis: wer war Jörgen Peddersen? Garantiert, Achselzucken allenthalben. Dabei schenkte er der Welt das „ SMÖRREBRÖD“ !!
Und die Welt verdankte dieses SMÖRREBRÖD mehr oder weniger einer Wette.
Es war kurz nach dem ersten Weltkrieg und Jörgen Peddersen, bereits im fortgeschrittenen Alter von knapp sechzig Jahren, verdiente seinen Lebensunterhalt als Leichenwäscher in Kopenhagens größtem Beerdigungsinstitut. Die Arbeit teilte er sich mit sechs Kollegen, über Arbeitsmangel konnte man nicht klagen, denn auch früher wurde schon genauso häufig gestorben, wie heutzutage.
Und wie es nun mal am Arbeitsplatz so ist, die Atmosphäre etwas aufzulockern, erzählte man Witze oder Anekdoten, bis plötzlich ein Kollege eine Wette anbot, dass keiner in der Lage wäre, sein Frühstücksbrot während der Arbeit zu verzehren.
Alle nickten zustimmend. Bis auf Peddersen, der meinte, dies würde ihm keinerlei Schwierigkeiten bereiten.
Am nächsten Tag erschien er mit einem toll belegten Brot, welches er den Kollegen als sein „SMÖRREBRÖD“ vorstellte.
Eine große Scheibe gebuttertes Weißbrot war mir Käse-Creme bestrichen, mit einem Salatblatt abgedeckt, darüber saure Sahne getupft, auf der ein mit Zwiebelringen garniertes Heringsfilet gebettet war, wiederum abgedeckt mit Salatblatt und obenauf Krabbenfleisch in Mayonnaise, zugeklappt mit einer zweiten gebutterten Weißbrotscheibe.
Wie staunten da die Kollegen, und wie lief ihnen das Wasser im Munde zusammen, als ihnen das Aroma des SMÖRREBRÖD in die Nase stieg.
Genüsslich kauend, in der linken Hand sein angebissenes SMÖRREBRÖD haltend, entfernte er mit der rechten Hand aus den Körperöffnungen eines Neuzuganges, einer weiblichen Wasserleiche, nicht geringe Mengen Seetangs.
Und seit diesem Tage verzehrten die Leichenwäscher mit gutem Appetit während ihrer Arbeit SMÖRREBRÖD.
Es blieb nicht aus, dass sich diese Angelegenheit herum sprach und somit das SMÖRREBRÖD einen immer größeren Bekanntheitsgrad erlangte. Aber den endgültigen Durchbruch schaffte es, als die Zeitungen das SMÖRREBRÖD als Lebensretter feiern konnten.
Eines Tages, grad um die Frühstückszeit, wurde eine verstorbene Kapitänswitwe in die Waschwanne gelegt. Kaum hatte Peddersen zweimal in sein SMÖRREBRÖD gebissen, vibrierten die Nasenflügel der angeblichen Leiche, sie schlug die Augen auf, und eine nicht mehr leblos zu nennende Hand griff nach Jörgen Peddersens SMÖRREBRÖD.
Die scheintote Kapitänswitwe hatte Hunger.
Dieser Vorfall eilte per Telegraph um die ganze Welt, und nun wussten sogar die Menschen in Tokio, was ein SMÖRREBRÖD ist.
Was kostet die Welt - Ich nehm zwei.
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Und nun ist Jörgen Pettersen tot, und ich werde ihn nicht mal bei meiner Obduktion kennenlernen, selbst wenn es ihn gäbe.
Seine Realität hast du mit deiner Geschichte jedenfalls ganz ernsthaft versucht uns unterzujubeln, und das Smörrebröd-Rezept war zudem das Lesen doppelt wert.
Nur mit der Leiche hast du eine Idee zu dick aufgetragen, aber geglaubt habe ich dir jedes Wort, das passiert dir sicher auch nicht oft.
Sirius
Reset the World!
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Schön, dich wieder zu lesen, meine Liebe!
Höchste Zeit, endlich einmal die Wahrheit über die Entstehungsgeschichte des Smørrebrød zu erfahren. Michael Allmaier schrieb in der "Zeit":
"...Es entstand als Feldarbeiterproviant aus dem, was ein nordischer Bauernhof hergab: Butter und Roggenbrot. Seinen Weg in die Stadt fand es in den Jahren der Industrialisierung – als schneller Sattmacher für die Mittagspause und Grundlage für den Schnaps..."
http://www.zeit.de/2014/34/kopenhagen-sm...komplettansicht
Keine Ahnung von Nichts, die Jugend von heute!
Hätte er dich mal lieber gefragt, Babs! Dann wäre er, ebenso wie wir, in den Genuß deiner wunderbaren Geschichte gekommen.
Allerliebste Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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