Verblüht
Vergessen fast und in sich selbst versunken
kramt sie Erinnerungen aus die niemand ahnt
von den Gespenstern die sie rief beinahe trunken
trifft sie ein Blick der zur Besinnung mahnt
die zarte Rose mag die Blüte nicht mehr halten
vor weitem Fenster ziehen Leben ihre Bahn
sie stützt ihr Kinn es liegt in dünnen Falten
ihr nahes Ende liest sie gleich einem Roman
dessen allerletzte Seite noch jungfräulich
rein und ungeschrieben ist und blütenweiß
sie welke vor sich hin befand sie neulich
die kalte Hand die ihre hält ersehnt sie heiß.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Schon traurig, wenn man dem Tod so entgegen sehnt.
Aber du hast sanfte Worte gefunden, Lotte, um dieses Verblühen in feinster Lyrik aufzuzeigen.
Sirius
Reset the World!
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Liebe scrabblix,
ein gutgemachtes Gedicht, sowohl sprachlich als auch gut durchdacht. Du beschreibst eine, die weiß, das Ende ist nah. Sie hat ihr Leben hinter sich, voll der Erinnerungen, für die die Gegenwart weder Verständnis noch Gefühl aufbringen kann. Sie ist allein, sie wartet auf den Tod, sie sehnt ihn herbei. Ich weiß nicht, ob so das Ende immer aussieht oder aussehen muss, es kann auch ganz anders geschehen. Das Leben kennt viele Beispiele.
In Zeile 1 hast du aus Versehen "ich" geschrieben statt "in". Ein bisschen stört mich die vollkommene Interpunktionslosigkeit, die sicher modern sein soll, aber im Grunde nur eine inhaltsleere Bedeutungslosigkeit hat und dem Gedicht nicht wirklich dient. Ernsthafte Autoren verzichten auf solche, pardon, Mätzchen.
Sehr gern gelesen, scrabblix.
Lieben Gruß, Angelika
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Auch dir lieben Dank für deine Worte zu meinen Versen und das Radiergummi, Angelika! (Blumen bekommen nur die, die danach schreien. )
Du bist nicht die erste, die sich an der fehlenden Interpunktion stört. Bei mir ist es grad umgekehrt. Sie stört meinen Blick.
Als ich einmal ein Gedicht schrieb, das vor .,!'?:" nur so strotzte, überlegte ich einige Tage, was mich an meinem Text störte, bis ich feststellte, der Text war o. k.. Es war das Schriftbild, welches mein Missfallen erregte. Seitdem habe ich Satzzeichen weitestgehend aus meinen Versen eliminiert. Mit modern oder nicht modern hat es nichts zu tun. Ich mache selten was man macht, ich mache lieber was frau macht.
Liebe Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt, sirius. Gefallen dir die Blumen etwa nicht?
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Doch, Lotte, die Blumen sind wirklich ganz toll! Ich bekomme ja relativ selten welche, meisten beglückt man mich mit "Zigarren".
Ich fand nur deine Reaktion so toll und humorvoll, deshalb habe ich gelacht.
Sirius
Reset the World!
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Anderes habe ich auch nicht angenommen, Sirius.
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