Im Bad der Spiegel sieht dich an.
Ist erst halb sechs, so früh am Morgen,
dass jeder Mensch bloß gähnen kann.
Und was du siehst, verkündet Sorgen.

Dein ganzes Elend über dich,
du fühlst sowas wie innre Leere.
Probierst ein Lächeln für dein Ich,
als ob dir nur nach Frohsinn wäre.

Der Spiegel riecht sogleich Betrug,
wie Tränen siehst du Tropfen rinnen.
Wirst wieder ernst: Nun ist’s genug.
Der falsche Frohsinn flieht von hinnen.

Und in der Hand der Türe Knauf,
ein kleines Lächeln vor dem Gehen.
Du setzt die Alltagslarve auf:
Dir geht es gut. Kann jeder sehen.

Man muss sich irgendwie retten, vor der Welt da draußen - und vor der Welt in sich selbst.
Das geht oft nur mit einem gesunden Maß Wunschdenken, verbunden mit wagen Hoffnungen,
die manchmal schon an Selbstbetrug grenzen.
In deinem Gedicht, liebe Angelika, werden sich sicher viele wiederfinden.
Aus deinem Federkiel sind hier ehrliche Tropfen Leben geflossen...
Das gefällt mir.

Liebe Grüße
Jonny

Liebe Angelika,

Wer kennt das nicht? Schonungslos ehrlich mit Leichtigkeit und Humor berichtest du ein Alltagsphänomen.Es erinnert mich an den Spruch: Aufstehen , Krönchen richten und weiter...

Alles liebe

anna a.

Ich fühle mich von dir erwischt, Angelika, du hast die lächelnde Lüge gekonnt aufs Korn genommen. Auch ich gehe selten ohne ein Lächeln aus dem Haus, denn lange Fleppen gibts um mich herum schon zur Genüge.

Liebe Lottegrüße