Er sehnt sich in die Welt, wo Herzen
verträumt von jener Heimat singen,
wo Wälder atmen, Frühlingsscherzen,
tagtäglich mit dem Fremdsein ringen.
So schweigt er sich in seine Mitten
und streicht die eigne Welt so bunt
und formt aus fremdem Atem Bitten;
sein Herz jedoch, das sehnt sich wund.
Noch nie traf ich so große Wesen,
begeistert singen sie die Lieder
von Freundschaft, Nacht, nie Dagewesnen,
so herzensheilig ihre Glieder.
In Freundschaft ruhn nun diese Menschen,
bis sie die Träumerei erleben,
dass sie im Leben sich noch wünschen,
wie Kinder noch im Dorf zu leben.
Mit dem Dichten: mach lieber sachte!
Mal sprießt das Wort!
Mal fragts: "Was machste?"
hot dr maa ka rischtsche maad, werdr stumpf un desolat
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Zitat von Eisenvorhang
Er sehnt sich in die Welt wo Herzen
verträumt von jener Heimat singen,
wo Wälder atmen, Frühlingscherzen,
tag täglich mit dem Fremdsein ringen.
"Frühlingscherzen" und dann ein Komma, das hat etwas verwirrt, aber jetzt hab ichs. Der Rest des Textes muss noch etwas einwirken..
LG,
Richard
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Hallo Richard
danke Dir - die grammatikalischen Fehler habe ich vorhin, soweit wie für mich ersichtlich, beiseite geräumt.
Ich bin leider ein grammatikalisches Ungelenk und für andere wohl auch ein Wortungelenk
Wenn die aber wüssten, dass ich mir was dabei denke :] Hallo eigene Welt.
Gruß zur Nacht
EV
Mit dem Dichten: mach lieber sachte!
Mal sprießt das Wort!
Mal fragts: "Was machste?"
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Nach mehrmaligem Lesen erahne ich die Welt des LI, seine Sicht der Dinge, seine Wahrnehmung...
Dem sehnenden Klang der Verse und ihrem tiefen Sinn habe ich gerne gelauscht, EV!
Grammtikalisch habe ich nix zu meckern, wenn ich beim ersten Lesen auch über "und formt aus fremden Atem" gestolpert bin, bis mir klar wurde, dass hier der Atem Mehrerer gemeint ist.
Liebe Lottegrüße ins Wochenende
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Ich finde das Gedicht sehr ansprechend, zwar etwas bemüht, die Sprache einer Zeit zu sprechen, die man heute nicht mehr gewohnt ist. Aber die Intention, nämlich die Sehnsucht in die Natur, in die Ursprünglichkeit scheint mir sehr heutig zu sein, auch wenn sich manch einer darüber gar nicht klar ist. Drückt sich doch darin der Drang nach der Flucht aus der Fremdheit aus, in die wir gezwungen sind. Ein paar scheinbar ungewohnte Formulierungen, die doch aber treffend sind, geben dem Gedicht ein eigenes Gesicht, das mich anspricht. Wir Großstadtmenschen leben mit dem Fremdsein und ahnen nur, dass da etwas nicht stimmen kann. Menschen sind gesellschaftliche Wesen und die Vereinzelung in den Schließfächern der Hochhäuser widerspricht zutiefst unserer Natur. Du hast das in diesem Gedicht sehr gut erfasst. Danke für das Gedicht.
Lieben Gruß, Angelika
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Hallo ihr Beiden
Vielen Dank für eure Beteiligung! Ich habe die Zeilen etwas entschärft in ihrer Formulierung.
Manchmal fällt es mir schwer nachvollziehen zu können, was denn andere überhaupt noch verstehen. Da muss ich künftig etwas mehr Obacht geben.
@scrabblix
Was Du ahnst ist durchaus sehr mit Sehnsucht verflochten.
""und formt aus fremden Atem" gestolpert bin, bis mir klar wurde, dass hier der Atem Mehrerer gemeint ist.""
Sowohl als auch. In dem Kontext der eigene und der von anderen. Egal, wie ich die Fälle umforme, es sollte theoretisch so oder so stimmig sein.
Ich habe es aber umgeändert, zum Singular.
@Angelika
Dein Kommentar berührt mich etwas und ich fühle mich gesehen und verstanden in meiner Schreibe. Das Großstadtleben besitzt viele Gesichter, aber ich habe das Gefühl, egal wie gesellschaftlich das Leben in der GS ist, so einsam ist es auch. Vorallem berüht mich dieser Satz von Dir:
"Vereinzelung in den Schließfächern der Hochhäuser widerspricht zutiefst unserer Natur."
Einsame Menschen würden dort sterben und niemand würde es bemerken.
Das Einzige, was nicht einsam ist und einsam sein kann, ist die Anonymität. Zwar existieren viele Kontakte, Bekannte, Freunde auch - aber immer mit einer Distanz, die eine Maske trägt. Zumindest sind das meine Erfahrungen. Kann bei jemand anderen ganz anders aussehen.
Von dem ganzen Informationsschwall mal abgesehen:
Nach all den Jahren, versiegt nun die Faszination meiner Freunde, die in die Großstadt zogen, um dort was zu erleben. Jeder sehnt sich zurück, wirklich jeder und nicht jeder kann. Zwei sind aber schon zurück gekommen, weil die Kumpels fehlten.
vlg
EV
Mit dem Dichten: mach lieber sachte!
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