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Wenn einst an späten Sommertagen
Der Südwind uns so warm bedeckt,
Wenn wir uns trotzig jeden Schmerz versagen,
Und uns das Jahr noch schwer im Halse steckt,

Dann bin ich satt von all den Lügen,
Nicht nur die Haut ist mir verbrannt.
Ich seh die Träume mit den Wolken fliegen,
Was mir wie Liebe schien, ging unerkannt.

Ach, hätt ich bloß dem Sommer nicht geglaubt,
Sein Lachen war mir stets suspekt,
Mein letztes Sehnen hat er mir geraubt,
Sogar der Mond hielt feige sich versteckt.

Es blieb die Zärtlichkeit vom Tage,
Im Sonnenschein ist alles schön.
Und unbeantwortet bleibt die Frage,
Ob Chrysanthemen abends schlafen gehen.

Ich bin zu spät, zu klein, zu spröde,
Ich schaffs nicht bis ins letzte Glück.
Von großer Liebe war auch nie die Rede,
Und leider kann man nicht noch mal zurück.

Der Eismann tritt aus Nebelwänden,
Nimmt Schweigen in das nächste Jahr.
Das Leben fällt aus leeren Händen
Und niemand weiß mehr, wie`s geschah.

Sirius

Da hat es sich wieder gelohnt, wach zu bleiben...
Hier ist dir wieder etwas sehr Schönes aus deiner Feder geflossen, Sirius.
Ein wunderbarer Text, da steckt so viel drin;
Etwas Enttäuschung - ohne darin zu versinken, etwas Traurigkeit - ohne anzuklagen.
Was soll ich sagen, hier hast du wieder meinen Nerv getroffen!
Lesezeichen!

Jonny

Herzlichen Dank, Jonny! Ich freue mich wirklich sehr, Deinen Nerv getroffen zu haben, schreibe ich doch zumeist traurige Gedichte. Ich danke dir auch für dein Lesezeichen und für deinen schönen Kommentar!

Sirius

Wunderbar und traurigschön! Ein echter Sirius!

Liebe Lottegrüße

So ein feines Lob, Lotte! Ich danke dir herzlich!

Sirius

Lieber Sirius,

Das erinnert mich an Mascha Kaléko ... die feine Ironie paart sich mit dem wehen Mut, einzig den Titel finde ich etwas irreführend, weil er an eine Modemarke erinnert.

Liebe Grüße

Frollein a.

Danke für dein großes Lob, liebes Frollein. Der Titel war eine Eingebung, bezugnehmend auf ein anderes Gedicht von mir, das ist für den Leser nicht nachvollziehbar. Ich werde ihn wohl noch ändern.

Sirius