Die Truppen des Führers
Von Sebastian Müller
Ausländerfeindlichkeit und reaktionäres Volkstumsdenken sind kein neues Phänomen. Erstaunlich ist nur, wie schnell es sich angeblich in den letzten Jahren verbreitet hat. Sind plötzlich über 12% der Deutschen rechtsextrem?
Das mit dem Zurechtbiegen ist so eine Sache. Manche Dinge lassen sich einfacher biegen, als andere. Theorien waren, da hat mein geschätzter Kollege Roland Pauli recht, schon immer heiße Eisen, an denen man arbeiten muss, um eine gewisse Plausibilität oder Stringenz zu erreichen. Das liegt zum einem an der Begrenztheit menschlichen Wissens, zum anderen daran, dass der Mensch – ob er will oder nicht – perspektivisch wahrnimmt.
Man biegt oder feilt also an der eigenen Theorie, immer mit dem Handicap perspektivischer Wahrnehmung und begrenztem Wissen. Das kann man daher auch mir vorwerfen.
Grobe Simplifizierung
Auf dünnen Eis steht man damit gleichwohl, wenn der Vorwurf auf dem Fundament einer groben Simplifizierung beruht. Man lässt also das ganze Theoretisieren gleich und hilft sich mit einem Schnellschuss, einer affekthaften Behauptung weiter. Genau das tut Pauli – und mit ihm, zumindest gefühlt, die Hälfte der Linkspartei.
„Wenn man die AfD-Wähler ernst nimmt, ihnen nicht Motive unterschiebt, die sie gar nicht haben und auch ihnen eine rationale Stimmabgabe zubilligt, dann sagt uns das: Der wesentliche Grund für die Stimmengewinne der AfD liegt in Ausländerfeindlichkeit und einem reaktionären Volkstumsdenken, das neuerdings sogar die Truppen des Führers wieder hochleben lässt. Denn genau das ist der Markenkern der AfD.“
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https://makroskop.eu/2017/10/die-truppen-des-fuehrers/
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