Ich denke dein
Ich denke dein im trauten Kreis der Freunde,
Ich denke dein in dem Gewühl der Schlacht,
Ich denke dein beim Neidgezisch der Feinde,
Und wenn die Felsenkluft von Donner kracht.
Ich denke dein im finstern Stadtgewühle
Und in dem Tal, wo nur der Hirte pfeift.
Ich denke dein in sehnsuchtsvoller Stille
Und auf dem Feld, wo schon die Ähre reift.
Ich denke dein, ich sitze oder stehe,
Du schwebst, o Traute, überall um mich.
Und wenn in stiller Schwermut leis ich gehe,
Vergess ich alles! alles! nur nicht dich.
Annette von Droste-Hülshoff
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