Männer wie wir
trinken Tau von den Dächern,
reissen immer an fremden Löchern,
jagen in Lücken,
fingern verzweifelt
an Stücken,
müssen Krummes gerade,
Gerades krummer biegen,
beteuern, dass sie nichts bereuen.
Männer wie wir
wollen auf Sonne liegen,
Frauen Glanz auf Schultern streuen.
(weegee)
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Das hat mir so gut gefallen, dass ich auch spontan son Ding geschrieben habe, Jörn.
Sorry bitte. Dein Gedicht ist einsame Spitze!
Männer wie wir
dackeln immer hinterher,
trinken aus kalten Kaffeetassen.
Männer wie wir
kleben wie Teer
an unsren Herzinsassen,
werfen mit Steinen
müssen in Zeilen weinen
und darin verblassen.
Männer wie wir
träumen nicht mehr,
gaben schon alles her.
Sirius
Reset the World!
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Suuuper, Sirius, und vielen Dank fürs Lob.
"Männer wie wir
kleben wie Teer
an unsre Herzinsassen,...
gefällt exorbitant.
Und die DichterFRAUEN, Leo, Lotte und die anderen: Wie seid IHR?
LG
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Da lasse ich mich doch nicht lange bitten, Jörn! Schon haben mich deine bekennenden Zeilen angesteckt.
dichterfrauen
frauen wie wir
trinken lava aus fingerhüten
flechten bunte gullydeckel ins haar
kauen auf resten
von gestern
spucken aus
liegen gerade krumm
krummes treibt uns um
bereuen dass wir nichts beteuern
frauen wie wir
tanzen auf vulkanen
männerworte zu befeuern
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Nicht schlecht, in ein paar Minuten so ein feines Ding hinzulegen, Lotte.
Da lässt sich emsig über nachdenken und Spaß hat es dir wohl auch gemacht.
Klasse Faden, vielleicht schließt sich noch jemand an.
Respekt, Lotte, toller Text!
Sirius
Reset the World!
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Hallo Weege,
als ich dein Gedicht las, stellte ich mir die Standardfrage: Was will uns der Autor sagen? Und ich kam zu keiner beschreibbaren Antwort. Es wabert, entschuldige, durch die Zeilen, war mein Eindruck. Schreiben kann man so etwas ja, aber es gleich veröffentlichen?
Angelika
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Hallo, Angelika.
Der Autor will gar nichts sagen, er will nur seinem Seelenwesen Ausdruck verleihen, weil ihm das eine substantielle Erleichterung ist.
Wenn Franz Marc blaue Pferde malt, dann möchte er nicht mitteilen, dass Pferde blau sind, was sie ja nicht sind, sondern, dass er blaue Pferde fühlt. Er FÜHLT blaue Pferde. Und ich fühle, dass ich Tau von den Dächern trinke.
Wenn für Dich etwas durch meine Zeilen wabert und es eine unbeschreibbare Antwort gibt, dann ist das: toll! Angelika, was FÜHLST Du vor einem blauen Pferd?
Vielen lieben Dank für's Lesen und Kommentieren. Bitte gern wieder!
LG
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Klasse, Lotte! Und so schnell! Die bunten Gullydeckel im Haar sind toll.
Da ergänzen sich Dichtermänner und Dichterfrauen ja ganz hervorragend...
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Das finde ich auch!
Und vorbildlich und elegant dein Kommentar auf Angelikas Niedermache, die alle paar Wochen mal mit so etwas angewabert kommt.
Sirius
Reset the World!
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