Ich setze mich hin und staune. Kreise breiten sich aus auf der Oberfläche des Sees und verlieren sich wieder, ein Fisch hat sie durch sein Schlängeln ausgelöst. Ich sehe ihnen nach, diesen Kreisen, denen die Stille unaufgeregt folgt.
Die Sonne wärmt mein Gesicht, weckt meine Hautsinne, träumt sich in mich hinein und ich träume mich in diesen Augenblick, der sich vor mir ausbreitet wie eine stumme Ewigkeit - unterbrochen durch den Ruf eines einsamen Blesshuhns.
Ich lasse mich tragen von meinem Atem, dem Heben und Senken des Brustkorbes, jener unbewussten lautlosen Bewegung meines Selbst. Ein Ruderboot gleitet an mir vorüber und zieht eigene Kreise hinter sich her. Augenblicklichte Kreise in der ausgehenden Herbstsonne - ein Zwiegespräch zwischen Innehalten und Staunen.
So verbinden sich nach und nach die Bewegungen des sich spiegelnden Wassers mit dem Auf und Ab meines Atems an einem Samstag im weichenden September und ich verstehe plötzlich, warum die Segel aufgerollt am Boden der Boote schweigen.

Eine gute und detaillierte lyrische Beobachtung mit einem Schuss Melancholie.
Sehr gerne gelesen, liebes Frollein.

Sirius

An diesen schönen stillen Moment nehme ich gerne teil, liebe Ann...

Jonny