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Behördenskandal in Lügde: Wie kann ein Jugendamt ein Kind in so einen Campingwagen geben?
Es muss schon einiges passieren, bis ein konservativer Innenminister gegen Polizei und Behörden wettert. Der massenhafte Kindesmissbrauch in Lügde ist so ein Fall. "Ich kann nicht alles gesundbeten", sagt NRW-Innenminister Reul.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) nimmt im Fall Lügde kein Blatt vor den Mund. Beim massenhaften Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in dem westfälischen Ort habe es ein "Behördenversagen an allen Ecken und Kanten" gegeben. Für seinen offenen Umgang mit dem Polizei- und Behördenskandal ist der Christdemokrat von Polizeigewerkschaftern aber auch schon angegangen worden. Er, der für die innere Sicherheit zuständige Minister, habe mit seiner harschen Kritik an der zuständigen Polizei in Lippe die gesamte Polizei in Misskredit gebracht. "Das tut mir ungeheuer leid, wenn ein solcher Eindruck entsteht", sagt Reul dazu in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt". Von seinem Kurs abbringen lassen will er sich dadurch aber nicht; zu unfassbar sind die Vorgänge rund um den Lügder Fall. Reul: "Ich kann doch nicht alles gesundbeten." Der NRW-Innenminister stellt im Interview klar, dass er das Verdrängen des Missbrauchsthemas auch für ein gesellschaftliches Problem hält. "Das alles überrascht und schockiert mich", sagt der 66-Jährige. "Die Gesellschaft hat lange über dieses Problem hinweggesehen, und nun bricht es eruptiv auf." Das sei unter anderem an der Debatte über die zahllosen Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche zu sehen.