Zenon
Viele wunderten sich sehr
über Zenon von Elea:
Geist und Zunge waren schnell,
paradox sein Denkmodell:
Wer beim Laufen um die Wette
stets den Lorbeer innehätte,
sei am Anfang schon geklärt,
wenn ein Vorsprung sei gewährt.
Doch von Nöten, zu dem Zwecke:
Stete Teilung einer Strecke
und - als Erstes zu beginnen,
um das Rennen zu gewinnen.
Eine Schildeskröte sei
an dem Startpunkt schon vorbei,
des Achilles flotte Sohlen
auf dem Weg, sie einzuholen.
Dem Achilles teilt, trotz Eile,
sich die Strecke in zwei Teile.
Eh‘ Teil eins er noch beendet,
sich das Tier gen Ziele wendet.
Dadurch, in der Theorie,
endet dieses Rennen nie,
da die Kröte nicht verweilt,
und der Weg sich ständig teilt.
Jener neue Denkprozess
hieß: unendlicher Regress.
Alle Klugen applaudierten,
selbst, wenn sie es nicht kapierten.
Merke:
Ist die Theorie auch grau,
waren Griechen dennoch schlau!
Nachzuhören unter:
https://www.youtube.com/watch?v=ilTGwUSnVzo&feature=youtu.be
Anmerkung:
Zenon von Elea, auch Zenon der Ältere genannt, wird zu den Vorsokratikern gezählt. Zenons Trugschluss des „Nicht-ans- Ziel-kommen-Könnens“ wird auch als „Teilungsparadoxon“ bezeichnet. Über seine Redekunst berichtet Timon von Phleius: „Unüberwindlich ist die gewaltige Stärke des Zenon. Keiner entgeht ihm, dem doppelzüngigen Manne […].“