Letzte Meldung
X

An alle neu registrierten Benutzer!

Wir achten hier auf den Datenschutz. Insbesondere auf die Privatsphäre unserer Mitglieder. Wer sich nur anmeldet, um am "Küchentisch" mitzulesen oder nur Mitgliederlisten einsehen will, wer nur Spam posten möchte und nicht auf meine PNs reagiert, den lösche ich wieder.

Terhi Kokkonen: Arctic Mirage

#1 von Sirius , 30.04.2024 09:21

Terhi Kokkonen: Arctic Mirage

Die Musikerin Terhi Kokkonen hat mit dem Roman "Arctic Mirage" ein sehr erfolgreiches Debüt als Schriftstellerin vorgelegt. Es ist eine raffinierte Variation zum Thema Gewalt gegenüber Frauen.
von Annemarie Stoltenberg

Ehe der Roman überhaupt startet, erfährt man in einem Vorspann, dass eine Frau mit dem Namen Karo ihren Mann Risto erschlagen hat. Von da an möchte man durchaus erfahren, was sie wohl dazu getrieben haben könnte. Und genau diese tragische Geschichte wird dann aufgerollt.
Beide Eheleute verdienen gut, sie arbeiten in der Computer- und Werbebranche und könnten ein angenehmes Leben führen. Gemeinsam sind sie in den Winterurlaub nach Lappland gefahren, aber auf dem Rückweg kommt es zu einem Unfall. Karo saß am Steuer und sie ist überzeugt davon, dass sie einem anderen Fahrzeug ausweichen musste und daher in eine Schneewehe geraten ist. Nun versuchen sie das Beste aus ihrer Lage zu machen, warten auf die Reparatur des Autos und Besserung ihrer Blessuren in einem noblen Hotel mit allen möglichen Annehmlichkeiten. Allein zwischen den beiden ist nichts mehr angenehm und leicht. Der Eindruck entsteht, dass Risto latent aggressiv ist und versucht, seine Ehefrau wirklich kirre zu machen. Sie vermisst andauernd irgendetwas:
"Hast du meine Wollstrümpfe woandershin geräumt?", fragt sie. "Nein, mein Schatz", antwortet er mit dem Blick zum Kameradisplay. "Schon wieder ist was weg", sagt sie. Risto lacht kurz auf, sagt aber nichts.

Karo findet später jene Socken, die sie verzweifelt gesucht hat, tief unten in einer Mülltonne. Risto lässt zunehmend mit tausend kleinen boshaften Aktionen nichts mehr aus, um sie zu schwächen und zu demütigen. Das Auto, dem sie bei dem Unfall ausweichen musste, so behauptet er, habe es nicht gegeben. Seine seelischen Unterwanderungsversuche finden schleichend statt, Demütigungen, Verächtlichkeiten - immer knapp unter der Nachweisbarkeitsgrenze, scheinbar immer im Rahmen des Erlaubten.

Weiterlesen:

https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Arc...okkonen100.html


Reset the World!

 
Sirius
Beiträge: 26.297
Registriert am: 02.11.2015


   

Stig Dagerman: Gebranntes Kind
Mareike Fallwickl: Und alle so still

Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz