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Dreißig

#1 von Sirius , 02.04.2020 17:51

Dreißig

Mit dem: zehn Jahre. Jetzt macht er die Flitze
in andre Betten. Sagt: Weil ich das brauch.
Ich wollte leben. Hab: zwei Kinder, Bauch,
von ihm das Geld, die Hemden, Spülblech, Witze.

Als er nicht heimkam, ging ich Gans ihn holen.
Jung ist die andre. Ich bekam Kaffee.
Er zog sich an. Sie sagte: Wie ich seh
wärs nun passiert. So blieb er mir gestohlen.

Die Tage steh ich an der Kaufhauskasse.
Zur Nacht schneit mich das Fernsehn bläulich ein.
Die Kinder fragen, und ich möchte schrein.
Ich hasse mich, weil ich ihn hasse.

Wenn alles schläft, spring ich ins Auto, denn
mir droht die Zimmerdecke.
Ich fahr in meine Haut und spür, wie sehr
ich noch in seiner stecke.

Peter Maiwald


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Sirius
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