Deutschland rechnet mit russischen Zahlen
Es wirkt abenteuerlich: Die Bundesregierung will von einem Aus für die Pipeline nichts mehr wissen - und hantiert dabei mit fragwürdigen Zahlen zum Gasbedarf.
Die Drohkulisse wird behutsam wieder abgebaut. Erst war es Finanzminister Olaf Scholz (SPD), der sich eindeutig zur Vollendung der Ostseepipeline Nord Stream 2 bekannt hat, dann warnte auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) davor, ständig das Milliarden-Projekt in Frage zu stellen.
Der vergiftete russische Regimekritiker Alexej Nawalny hat die Charité verlassen, und auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) stellt das Projekt öffentlich nicht weiter in Frage. Stattdessen könnte man sich wegen des Falls Nawalny auf Einzelsanktionen gegen russische Funktionsträger verständigen.
Nord Stream 2 - hinter dem Projekt steht vor allem der russische Gazprom-Konzern - ist aber weiter durch die US-Sanktionsandrohungen gegen beteiligte Unternehmen und Klagen gefährdet, obwohl nur noch rund 150 Kilometer Pipeline zur Fertigstellung fehlen. Es sei problematisch, Projekte, "die auf mehrere Jahrzehnte angelegt sind, alle paar Monate in Frage zu stellen", sagte Altmaier jüngst dem "Handelsblatt".
Die Gegner des Projektes wie die Grünen drückten sich um die Aussage, "was ein Stopp für Nord Stream 2 für den Gasbezug aus Russland insgesamt bedeuten soll". Man müsse sich der Frage stellen, "wo das Gas denn künftig herkommen soll".
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https://www.tagesspiegel.de/berlin/kein-...n/26225756.html
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