Deutschland auf dem letzten Platz der Industrienationen (schon wieder)
Der IWF traut der deutschen Konjunktur noch weniger zu als bisher: Im laufenden Jahr werde die deutsche Wirtschaft nur noch um 0,2 Prozent wachsen, so die Experten.
Der internationale Währungsfonds (IWF) rechnet zwar mit einer Stabilisierung der Weltwirtschaft im laufenden Jahr, doch Deutschland bleibt dabei das Sorgenkind. Der IWF senkte seine Prognose für die deutsche Wirtschaft deutlich, wie die Finanzorganisation in Washington mitteilte. Demnach wird nur noch ein mageres Wachstum von 0,2 Prozent für möglich gehalten. Ende Januar hatte der IWF Deutschland noch ein Plus von 0,5 Prozent zugetraut. Keine andere große Wirtschaftsnation auf der Welt muss sich mit derart schlechten Werten begnügen.
Der IWF verwies zur Begründung unter anderem auf den anhaltend schwachen Konsum. Deutschland war stärker als andere große Volkswirtschaften vom russischen Angriff auf die Ukraine betroffen, der hierzulande zu höheren Energiekosten führte.
Im vergangenen Jahr war die deutsche Wirtschaft um 0,3 Prozent geschrumpft, während viele andere Länder in Europa und Übersee deutlich auf Wachstumskurs waren. 2025 traut der IWF Deutschland dann ein Plus von 1,3 Prozent zu. Das sind ebenfalls 0,3 Punkte weniger als im Januar gedacht. Im internationalen Vergleich wäre Deutschland damit aber nicht mehr das Schlusslicht. Italien und Japan dürften weniger Dynamik aufweisen.
Weltweit prognostiziert der IWF sowohl für dieses als auch nächstes Jahr ein Wachstum von 3,2 Prozent – das die gleiche Rate wie bereits 2023. Dies ist eine Stabilisierung nach massiven Bremsspuren durch den russischen Angriff auf die Ukraine und die danach stark gestiegene Inflation. Im langjährigen Vergleich – der Durchschnitt liegt bei 3,8 Prozent – sind die Werte allerdings schwach. Deutschland dürfte auch 2024 im Kreis der wichtigsten Volkswirtschaften am schlechtesten abschneiden. Hoffnung macht dem IWF aber die zurückgehende Inflation, die baldige Zinssenkungen zulassen könnte.
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https://www.spiegel.de/wirtschaft/untern...2b-604e1115b2b4
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