Bewusster Fleischkonsum
Wofür die Tierwohllabels in Deutschland stehen
Der Konsum von Fleisch in Deutschland ist hoch. Gleichzeitig legen die Verbraucher aber immer mehr Wert auf tiergerechte Haltung. Wir zeigen, welche Tierwohllabels es gibt und wofür sie jeweils stehen.
Über 60 Kilogramm Fleisch verspeist der Durchschnittsdeutsche pro Jahr. Mehr als die Hälfte davon ist Schweinefleisch, aber auch Geflügel und Rindfleisch stehen hierzulande regelmäßig auf dem Speiseplan.
Immer wichtiger wird Verbrauchern dabei jedoch das Tierwohl. Woran aber erkennen sie, ob das Fleisch, das sie im Supermarkt kaufen, aus einem tierfreundlichen Betrieb stammt? Die folgenden Labels können Aufschluss geben.
EU-Bio-Logo und deutsches Bio-Siegel
Die beiden Bio-Siegel zeigen dem Verbraucher Produkte an, die aus ökologischem Landbau nach den EU-Rechtsvorschriften stammen. Sie garantieren auch einheitliche Mindeststandards bei der Tierhaltung: Die Tiere müssen zum Beispiel genug Platz, Auslauf und Beschäftigung haben. Außerdem muss das Leiden während der gesamten Lebensdauer und bei der Schlachtung so gering wie möglich gehalten werden.
Labels der ökologischen Anbauverbände: Naturland, Demeter und Co.
Die ökologischen Anbauverbände wie Bioland, Naturland, Demeter oder Ecoland haben strengere Richtlinien als die staatlichen Bio-Siegel. Im Bereich Tierwohl setzen sie noch konsequenter auf Freilandhaltung, Platz und Zuwendung für die Tiere. Für Milchkühe und Mastrinder etwa ist im Sommer Weidegang Pflicht – das gilt beim EU-Bio-Label nicht. Bio-Tiere bekommen zudem Biofutter und auch zur Einstreu und zur Tierzahl gibt es im ökologischen Landbau strenge Vorgaben.
Initiative Tierwohl
Die Initiative ist eine freiwillige Vereinbarung von Fleischindustrie, Bauernverband und den größten Einzelhändlern. Finanziert wird sie vom Lebensmitteleinzelhandel. Die Händler verpflichten sich, für jedes verkaufte Kilo Fleisch 6,25 Cent einzuzahlen. Damit werden Landwirte gefördert, die ihre Ställe umwelt- und tierfreundlicher ausbauen als gesetzlich vorgeschrieben.
Die Tierwohlkriterien dieser Initiative beinhalten mindestens zehn Prozent mehr Platz im Stall als gesetzlich vorgeschrieben, mehr Beschäftigungsmöglichkeiten sowie gesundes Stallklima und Tränkewasser.
Für mehr Tierschutz
Produkte mit diesem Label sind zertifiziert nach den Richtlinien des Deutschen Tierschutzbundes. Die Kennzeichnung umfasst dabei zwei Stufen: eine Einstiegsstufe, die durch einen goldenen Stern auf blauem Grund markiert wird, und eine Premiumstufe, die an zwei Sternen zu erkennen ist.
Für die Einstiegsstufe müssen unter anderem folgende Kriterien erfüllt werden: mehr Platz und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere, eine Bestandsobergrenze, Ställe mit Strukturierung, kürzere Transportzeiten (maximal vier Stunden) und eine schonende Schlachtung (bei Masthühnern zum Beispiel mit einer zweistufigen CO2-Betäubung). Auch der Ausstieg aus dem Kupieren der Schwänze beim Schwein gehört zu den Eckpunkten. Beide Stufen verbieten zudem die Anbindehaltung bei Milchkühen und die betäubungslose Ferkelkastration.
Weiterlesen:
https://www.t-online.de/leben/essen-und-...eutschland.html
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