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Landwirtschaftsministerium bejubelt Ausweitung der Beschäftigung ohne Sozialversicherung – Agentur für Arbeit beschafft billige Arbeitskräfte aus Georgien
Gibt es in Deutschland eigentlich eine erfolgreichere Lobbyistin als Julia Klöckner? Als Sprechpuppe des Deutschen Bauernverbandes leistet sie für ihr Klientel enormes und pfeift dabei auf Klimaschutz, Tierwohl und Menschenrechte. Darüber täuschen auch rosa Dolores-Umbridge-Kostüme und Bibelsprüche zu Gründonnerstag nicht hinweg.
Jammern steht bei Landwirten hoch im Kurs. Denn in der Regel wird es mit reichlich Geld belohnt – oder Dienstleistungen auf Kosten der Allgemeinheit. Dabei scheuen die gleichen Landwirte, die Böden mit Nitrat bis an die Belastungsgrenze bringen und mit Glyphosat hantieren als hätten sie noch nie von Bienchen, Blümchen und deren Bedeutung für Ernten gehört, nicht, ihre uneigennützige Sorge um die Versorgungssicherheit zu betonen. Eben diese Versorgungssicherheit sei aber gefährdet, weil man pandemiebedingt nicht genügend Erntehelfer fände, klagen Bauern. Dabei ist der Befund laut tagesschau ein anderer: Polen arbeiten jetzt eher als Vorarbeiter und unter Rumänen und Bulgaren haben sich die lausigen Bedingungen für Saisonarbeiter in Deutschland wohl herumgesprochen. Es ist gar nicht mehr so leicht, Wanderarbeiter:innen zu finden, die die schwere körperliche Arbeit für 9,50 Euro auf sich nehmen wollen.
Doch statt Abhilfe zu schaffen und höhere Löhne zu zahlen, werden jetzt Georgier „ausprobiert“ (tagesschau 26.03.2021 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/erntehelfer-georgien-101.html). Und das Beste: Landwirte brauchen, um Georgier:innen für sich arbeiten zu lassen nicht einmal selbst aktiv werden. Die Bundesagentur für Arbeit wirbt statt dessen für sie 5.000 Menschen aus Georgien an und kümmert sich laut tagesschau nicht nur um deren Arbeitsverträge, sondern auch ihre Anreise. Weiterlesen: