Der Glanz deiner Augen
als wir einander wiedersahen,
spiegelte sich in meinen.
Oder war es umgekehrt?
Für einen flüchtigen Moment
waren wir beide
in liebendem Einklang.
Vielsagendes Schweigen
offenbarte alles und nichts.
Als ich den Blick senkte,
dir meine Hand und mich entzog,
zerbrach ein Stück von mir.
Vielleicht von uns beiden.
"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)
Beiträge: | 1.195 |
Registriert am: | 23.11.2015 |
Ach, liebe kama, das ist wieder so traurig. Und eigentlich will sich doch dein LI (?) gar nicht entscheiden, weder für die weltliche noch für die geistige Seite. Und warum bloß muss man sich immer entscheiden, das eine zu lieben und das andere nicht, wenn man doch niemanden weh tut? Menschen wollen immer die ganze Liebe eines anderen für sich - und ein Gott auch. Liebt man denn einen Gott weniger, wenn man auch einen Menschen liebt? Muss man Liebe immer beweisen in Verzicht und im Entsagen, reicht es nicht, einfach zu lieben?
Nun guck, was du mir wieder für klugscheißerische Gedanken gemacht hast.
Sirius
Reset the World!
Beiträge: | 27.036 |
Registriert am: | 02.11.2015 |
Lieber Sirius, danke dass du mir die Gedanken mitteilst, die ich dir gemacht hab!
Ich hab mit meinem LI gesprochen und ihm mitgeteilt, dass du meintest, es wolle sich nicht entscheiden. Und sieh da, es musste dir recht geben, irgendwie.
Aber auch wenn es sich nicht entscheiden will, hat es das ja dennoch bereits getan.
Folgendes sprach mein LI:
Es ist ein bisschen, als ob ich aus Versehen geheiratet hätte und im Laufe dieser Verbindung kam die Erkenntnis, dass dies das beste war, was mir je passieren konnte.
Und trotzdem lauern so viele Verführungen, die sich nicht damit vereinbaren lassen..
Aber ist es nicht egal wie man lebt, weil man sich ja immer und überall und immer wieder entscheiden muss? Ist es nicht in einer wirklichen Ehe genauso? Dass man immer wieder verzichen und entsagen muss, weil man sich nun mal entschieden hat? Ich hatte schon immer Schwierigkeiten damit, meine Liebe auf eine Person zu beschränken (bzw, das ist mir nicht möglich und das möchte ich nicht). Ich kann und konnte nie nachvollziehen, wie man die gesamte Liebe eines Menschen beanspruchen kann. Es gibt doch kein Kontingent an Liebe, und sie vermindert sich nicht, nur weil sie sich auf unterschiedliche Menschen richtet.
Was die Liebe zu einem Gott betrifft, kann ich dazu nichts sagen. Ich habe keinen Gott den ich liebe. Ich weiß nicht mal, ob es einen Gott gibt. Oder mehrere.
Buddha war ja kein Gott, er war ein Mensch, dessen Erkenntnisse für mich eine so unsagbar tiefe Wahrheit in sich tragen, und die ich immer besser nachvollziehen kann, je mehr ich praktiziere und je mehr ich mich mit der Lehre befasse.
Solange ich nicht ordiniert bin, spräche ja auch nichts dagegen, mich jemandem hinzugeben (abgesehen von den fehlenden Möglichkeiten;). Und wie gern ich es würde, nur ein paar endlose Augenblicke lang..
Aber alles was dann in Richtung Partnerschaft ginge, wäre unter diesen Rahmenbedingungen nicht möglich.
Und ja, doch- ich glaube es reicht, einfach nur zu lieben. Liebe zu empfinden ist doch schon das größte Geschenk von allen. Ist sie nicht schon allein durch ihre Existenz erfüllt? Ob man seiner Sehnsucht folgt ist doch wieder eine andere Geschichte..?
Dir -und allen -Liebe wünschend,
Martina
"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)
Beiträge: | 1.195 |
Registriert am: | 23.11.2015 |
Liebe Martina, lieber Sirius.
Ich habe deinen Text, Martina, sowohl auch eure Gedanken dazu sehr gern gelesen.
Interessantes Thema. Ich habe mit der Zeit meine Erwartungen in der Liebe geändert.
Letztendlich bleibt ein Füreinander Dasein, ein an den Händen halten, ohne zu klammern.
Die Zeit der Schmetterlinge geht immer so schnell vorbei...
Und wir haben so wenig Zeit. Ich nehme es jetzt so, wie es kommt.
Oder geht.
Grüße in den Sonntag allen
Jonny
Beiträge: | 3.469 |
Registriert am: | 05.11.2015 |
Guten morgen in die Runde,
Liebe Martina- dein Gedicht spricht mich sehr an, ich hätte sicher den letzten Satz weggelassen, damit es offener bleibt..
Deine Ausführungen zum Thema Liebe finde ich ebenfalls sehr interessant und stimme dir zu - es gibt kein Liebeskontingent. Die Liebe ist für mich so facettenreich wie die Menschheit und es ist in der Tat ein Geschenk tiefe Liebe empfinden zu dürfen. Liebe bedeutet für mich auch Freiheit, Achtsamkeit, Achtung. Ohne Achtung vor dem anderen oder der Natur gibt es keine Liebe, die beiden bedingen soch....
Und lieber Jonny, auch, wenn die Schmetterlinge im Bauch rasch wieder still werden, so ist es doch eunderbsr, dass wir sie immer wieder wachküssen dürfen....
Sonntagsgrüße und danke vielmals für eure Anregungen..
Frollein a.
Beiträge: | 2.173 |
Registriert am: | 27.01.2016 |
Ein eigenes Forum erstellen |