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Wie es war

#1 von Sirius , 02.09.2022 09:55

Wie es war

Von den Sommern
habe ich helle Haare bekommen,
von den Wintern nur ein dunkles Herz.
Zu viel Sehnsucht
hab ich in alten Tagen gelassen,
und immer, wenn mich der Schmerz hielt,
tröstete ich mich:
In der Zukunft bist du.
Aber jahrelang hab ich mir die Zukunft
nur ausgedacht,
die Jahre auf den Kopf gehauen
und mir das Schweigen beigebracht.
Ich ließ die Tage sein,
verschenkte sie ohne Erinnerung,
hab mich einfach abgewandt.

Dann wurde es laut in meinem Herzen
und still in meinem Kopf.
Und ich wusste, jetzt bist du da.
So fiel ich dem Nachtvogel noch
aus den Krallen,
den Frühling wieder zu atmen, gab Luft.
Und jetzt, da am kahlen Berg
die Bäume sterben,
bin ich Teil einer Melodie,
die wir gemeinsam singen.
Und wenn wir unsere Hände nicht haben,
umarmen wir uns in Zeilen,
und unterm Puschkin-Mond
will ich nur eins:
Den Namen für meine Liebe behalten –
und leben.


Sirius


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RE: Wie es war

#2 von Letreo71 , 03.09.2022 10:53

Wenn es so war wie du es beschreibst, lieber Sirius, dann kann sich dein LI glücklich schätzen, denn es hat eine positive Wendung erfahren - leben.;-) Das gefällt mir und motiviert mich wieder einmal mehr, positiv zu denken.;-)

Liebe Grüße zu dir, Leo


Schreiben macht schön.

 
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RE: Wie es war

#3 von weegee , 03.09.2022 21:33

Ein wahrlich schönes, Frieden schließendes Gedicht, Sirius.

Zitat von Sirius im Beitrag #1
So fiel ich dem Nachtvogel noch
aus den Krallen,

...das gefällt mir überaus. Kann ich Dir die Formulierung abkaufen?

Zitat von Sirius im Beitrag #1
Und wenn wir unsere Hände nicht haben,
umarmen wir uns in Zeilen,

... auch das möchte ich verwenden: als Briefabschluss in Briefen an liebe Menschen und Geliebte.

Puschkin-Mond.... klingt einfach nur toll und mir dämmert eine ungefähre Vorstellung davon. Denn dies war ein Shakespeare-Sommer.

Jörn


Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)

 
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RE: Wie es war

#4 von Sirius , 05.09.2022 16:34

Ja, liebe Leo, das stimmt auf jeden Fall. Weil man merkt, wer in schlechten Zeiten zu einem steht.
Ich bin auch Pessimist, was unsere Welt betrifft und wie wir gedankenlos damit umgehen, aber man muss sich seine eigene kleine Welt bewahren, in der man gemeinsam atmen und sich helfen kann.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und wünsche dir gutes Gelingen und viel Glück!
Sirius

Hallo weegee, ich werde noch Worte verkaufen! Ich finde, Gedichte sollten für alle frei zugänglich sein. Und es ist doch eine Ehre, wenn jemand die Worte eines anderen verwenden möchte. Deshalb musst du auch gar nicht fragen: Es ist mir eine Ehre, wenn du meine Gedanken und Formulierungen verwenden kannst.
Und ebenso herzlichen Dank für deinen schönen Kommentar!

Sirius


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RE: Wie es war

#5 von Jonny , 24.09.2022 18:19

Deine Zeilen halten mich fest, Sirius.
Weil ich mich darin wiederfinde, zumindest in der ersten Strophe.
Für den zweiten Vers habe ich genügend Vorstellungen ..
Du hast wieder einmal wunderbare Worte gefunden und wir können uns - dem bevorstehenden Winter zum Trotz -
an deinen Gedanken erwärmen.
Ein echter Sirius - ein tolles Lesezeichen!

Liebe Grüße in dein Wochenende
Jonny

 
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zuletzt bearbeitet 24.09.2022 | Top

RE: Wie es war

#6 von Sirius , 26.09.2022 17:02

Hallo Jonny,

ich danke dir herzlich für dein Lesezeichen und für deine lieben Zeilen! Und schön, dass du mal wieder reinschauen kannst

Sirius


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