Wohnungskrise ohne Ende
Höhere Mieten bei immer weniger Wohnungen: Der Wohnungsmarkt wird sich laut Studien bis 2025 vorerst nicht entspannen
Eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt ist vorerst nicht zu erwarten. Eher das Gegenteil. Wie aus einer am Dienstag vom US-Beratungsunternehmen Jones Lang LaSalle (JLL) veröffentlichten Studie hervorgeht, sind die Mietpreise insbesondere in deutschen Großstädten wieder stark angezogen. Wie dpa am Dienstag berichtete, stiegen die Angebotsmieten in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig im ersten Halbjahr des laufenden Jahres durchschnittlich um 6,7 Prozent an. Laut JLL-Studie hatte der Anstieg der untersuchten Mieten im Vorjahreszeitraum noch 3,7 Prozent betragen. In Landkreisen hätten die Angebotsmieten laut Studie binnen zwölf Monaten um 4,9 Prozent zugelegt, hieß es. In kreisfreien Städten betrug die Steigerung demnach 2,9 Prozent. Zur Erinnerung: Die Reallöhne der Beschäftigten in der BRD sind laut Statistischem Bundesamt im ersten Quartal 2023 um 2,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum gesunken.
Laut Studie sollten Mieter in den untersuchten Großstädten für die angebotenen Wohnungen durchschnittlich 15,38 Euro pro Quadratmeter hinlegen. Das waren demnach rund 50 Prozent mehr als in den untersuchten kreisfreien Städten mit durchschnittlich zehn Euro pro Quadratmeter. Gegenüber den durchschnittlich 8,61 Euro pro Quadratmeter in Landkreisen sogar ein Gefälle von 79 Prozent. Die Wohnungskrise habe sich im vergangenen Jahr noch verschärft, hatte der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, am Montag gegenüber dem SWR erklärt.
»Die Anzahl insbesondere der bezahlbaren Wohnungen, die fertiggestellt worden sind, ist weiter deutlich zurückgegangen«, so Siebenkotten. Und die Situation könnte sich noch weiter verschärfen. Wie aus einer Untersuchung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht, könnten gemäß Negativszenario im laufenden Jahr nur 223.000 Wohnungen fertiggestellt werden, nach 295.000 im Jahr 2022. Im kommenden Jahr dürften es noch weniger Wohnungen werden, so das IMK, denn hohe Zins- und Materialkosten könnten die Anzahl fertiggestellter Wohneinheiten in Mehr- und Einfamilienhäusern bis auf 177.000 zusammenschrumpfen lassen.
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