Das Hemd riecht,
als hätt´s ein Anderer getragen,
aus der Sonne scheint´s,
als wären´s bloß Träume,
die hinunterragen.

In Steinen denkt die Nacht:
die kalten auf die alten,
die warmen auf das Gotterbarmen.
Wer trägt?
Wer verwittert und verweht?

Laß mich ruhen,
die Anderen haben auch
keinen Namen.

Laß mich ruhen,
mit dem Schaum von Dir
in meinen klammen Armen.

(weegee)

Hallo Jörn,

wenn das Hemd riecht, als hätt's ein Anderer getragen, dann hat es wohl ein Anderer getragen und auch die Sonne kann machmal sehr scheinheilig hinunterragen. Ich lese hier eher einen bitteren Verlust, weniger den Frühling.

Lieben Abendgruß, Leo

Mit deiner Einschätzung liegst Du nicht ganz falsch, liebe Leo.

LG, Jörn

Es geht mir so ähnlich wie Leo, als hätte sich jemand mit etwas abgefunden, und er gibt sich jetzt ganz dem Frühling hin.
Es bleiben so viele Zeilen, die ungeschrieben zwischen den Versen stehen und die Fantasie anregen.
So soll es wohl auch sein, und so schön hast du es auch wieder hinbekommen.

Sirius

... als wären*s bloß Träume,
die hinunterragen ...

Gefällt mir sehr - warum auch sollte alles hinaufragen?
Es gibt auch Pfade, die nach unten führen.
Und in unseren Träumen ist ja alles möglich.

Die letzten beiden Verse könnten einer Meer - oder Seebestattung entsprungen sein.
Aber das sehe ich nur so, weil ich mich im Augenblick genau mit diesem Thema auseinandersetze.

Du siehst, mir gefällt dein Werkchen ...

Bis dann mal

Jonny

Eher der Schaum eines Menschen... statt eines Körpers... ein Körper, der sich nicht fassen lässt.

Hab vielen Dank fürs fleissige Kommentieren, Jonny!

Jörn