„Startchancen“ für Kinder: Der Rechentrick hinter der Bildungsoffensive
Das Startchancen-Programm soll die Trendwende im Bildungssystem einleiten. Angekündigt sind 20 Milliarden Euro für benachteiligte Kinder. Doch Recherchen von CORRECTIV.Lokal zeigen, wie in das großangelegte Schulförderprogramm weniger zusätzliches Geld investiert wird, als es auf den ersten Blick erscheint.
Es soll die größte Bildungsoffensive von Bund und Ländern in der Geschichte Deutschlands werden, der Einstieg in die „bildungspolitische Trendwende“. So formulierte es Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) in einer Pressemitteilung zum Startchancen-Programm, das im August startete. In Zahlen: Insgesamt 20 Milliarden Euro sollen über zehn Jahre investiert werden. 10 Milliarden Euro kommen vom Bund, ebenso viel von den Ländern. Davon profitieren jetzt Kinder an gut 2.000 Schulen. Insgesamt sollen 4.000 Schulen gefördert werden.
Recherchen von CORRECTIV.Lokal zeigen, dass mehrere Bundesländer jedoch kaum zusätzliche Gelder bereitstellen. Stattdessen werden bereits bestehende Förderprogramme für das Startchancen-Programm angerechnet – also einfach umdeklariert. Außerdem startet das Programm chaotisch: Einige Bundesländer konnten zum Programmbeginn nicht einmal mitteilen, nach welchen Kriterien sie die Gelder an die einzelnen Schulen verteilen und wie viel Geld diese jeweils bekommen.
Dass unser Bildungssystem in der Krise steckt, zeigen zahlreiche Studien. Ein Viertel der Kinder in der vierten Klasse in Deutschland kann nicht richtig lesen, jedes fünfte Kind nicht rechnen. Besonders betroffen sind Kinder aus armen Familien und mit Migrationsgeschichte. Sie verlassen häufiger die Schule ohne Abschluss, gehen seltener aufs Gymnasium und nehmen seltener ein Studium auf.
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https://correctiv.org/aktuelles/bildung/...dungsoffensive/
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