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#1 von Sirius , Heute 14:30

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Zwischendurch begann Chemnitz mal mit einem K. Aber jetzt? Ein Times mager von Stephan Hebel.
Kollege G. zeichnet sich durch zumindest zwei erfreuliche Eigenschaften aus: Erstens kennen wir ihn als nachdenklichen und kenntnisreichen Gesprächspartner und Moderator zu allen Gegenwartsfragen (sprich: Krisen). Zweitens reist er gerne, zuletzt unter anderem nach Chemnitz (sprich: Kemnitz). Und hier fängt das Problem schon an.

Als bundesdeutsche Menschen noch nicht ahnten, dass Chemnitz zum Beispiel an Frankfurt am Main deutlich näher liegt als, sagen wir, Paris, da befand sich Chemnitz in der DDR und hieß Karl-Marx-Stadt, so dass manche bundesdeutsche Menschen vielleicht nicht einmal wussten, dass es dieses Chemnitz je gegeben hatte. Sehr wohl dachten bundesdeutsche Menschen, dass es in der DDR nur sächsisch sprechende Menschen gebe (sie kannten Kemnitz bei Greifswald nicht), und deshalb machten sie sich über Karl-Marx-Stadt gerne lustig mit Scherzen wie „Stadt mit drei ,o‘? Korl-Morx-Stodt“. Übel.

Der Vorteil von Karl-Marx-Stadt war, dass es bei der Aussprache des einleitenden Konsonanten „K“ keine Ungewissheiten gab. Zu „Chemnitz“ kommentiert Kollege G. treffend: „An dieser Stelle könnte man über die Sinnhaftigkeit der von den Deutschen gepflegten Schreibweise grübeln, wozu sie zwei unpassende Lettern aneinanderreihen, um einen Klang auszudrücken, für den es einen passenden Buchstaben gibt.“ Recht hast Du, lieber G., und die Schreibweise erweist sich als umso fragwürdiger, da der Name Chemnitz sich, so das Internet, „vom altsorbischen Gewässernamen kamenica, ,Steinbach‘“, ableitet und dieser wiederum von „kamen“, denn das heißt „Stein“. Weit und breit kein „Ch“!

Und es ist noch schlimmer, denken Sie nur an „Chemie“, ein Wort, das von anständigen Menschen so ausgesprochen wird, wie wir es schreiben, von anderen aber „Kemie“. Das sind die Leute, die nicht nur das „Ch“, sondern auch das einfache „C“ verschandeln, jedenfalls im Lateinischen, ich sage nur „Käsar“. Käsar, wie das klingt, von „Kikero“ zu schweigen, und jetzt kommen Sie bitte nicht mit dem „Kaiser“, nur weil der vom Cäsar abstammt, das macht es nicht besser.
Zur Chemie wäre noch anzumerken, dass sie zwar auf Italienisch „chimica“ heißt, sprich: Kimika, und auf Spanisch „química“, sprich ebenfalls Kimika, was den deutschen „Kemie“-Sprechenden in die Karten zu spielen scheint. Ganz anders das französische „Chimie“, das sich dadurch auszeichnet, dem hessischen „Schemie“ am nächsten zu kommen. Aber in all diesen Sprachen herrscht wenigstens Ordnung, was die Aussprache betrifft, spanisch: Quemnits.

https://www.fr.de/kultur/timesmager/zwis...l-93806358.html


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Sirius
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