Hab ich dir schon mal erzählt,
dass mir eigentlich nichts fehlt?
Ich brauche deine Liebe nicht
und auch nicht deine Zärtlichkeit.
Ich übe mich grad im Verzicht,
genieß die traute Einsamkeit.

Und bitte sei mir jetzt nicht bös',
doch deine Nähe macht nervös.
Halt dich ein wenig fern von mir,
damit ich besser atmen kann,
das wäre wirklich klug von dir,
ich brauche keinen Lebemann!

Ich komm sehr gut allein zurecht,
an dir ist sowieso nichts echt.
Du bist für mich nur Schall und Rauch,
ich mag dich nicht mal riechen,
nimmst mir den Atem, den ich brauch,
kannst du dich nicht verkriechen?

Kleine Kritik, damit ich nicht als Schleimer gelte: 'Halt dich ein wenig fern von mir' hat m.E. einen Rhytmus, der nicht ganz zu den anderen Zeilen passt; 'Halt dich etwas fern von mir' würde ich statt dessen genommen haben, wenn ich dieses Gedicht geschrieben hätte, was ich aber nicht habe, und also isses voll egal.

Inhaltlich: Komm weg, geh her! Hum. Hum-hum! Ich vergeude doch keine Zeit, jemandem zu erklären, dass ich ihm nichts erklären möchte. Nutzt ja nichts, dieses 'Lass uns darüber reden'. Wer ist denn schon so abgebrüht zu sagen: Ganz einfach. Ich liebe Dich nicht und du verlangst da nach etwas, das gegen meine Überzeugungen verstößt, nämlich Fressen obwohl das Verfallsdatum überschritten wurde. Mach Platz!

Aber genau die feigere Methode ist/war auch mir zu eigen, wenn mein Gegenüber nicht versteht/stand, weil er nicht verstehen WILL/WOLLTE, dass dieser Drops definitiv gelutscht ist.

Inzwischen finde ich Liebesbeziehungen zwar immer noch wichtig, aber nicht mehr ganz so dolle. Es hat auch Vorteile, nicht mehr völlig schwanzgesteuert zu sein, allerdings ... hm ..., das nennt man wohl 'PositivismusKommRaus!

Lyrisch gesehen hast du den Rausschmiss wunderbar hinbekommen, Leo.
Man hat nur das Gefühl, wenn eine dem LI genehme Reaktion käme, dann würde aus "Geh" "Komm her!"
Aber du bist "streng" gewesen und Schluss ist Schluss. Oder?

Sirius

Hallo ihr zwei,

danke fürs Lesen und für eure Gedanken hierzu. Ursprünglich war das ein Liedtext von mir, den ich neulich ganz zufällig wieder in den Händen hielt, gewidmet dem Schlagzeuger meiner damaligen Band.
Dieser Typ hat mich so heftig bedrängt und ist mit dem Text eigentlich noch recht glimpflich davongekommen. Hab dann aber leider aufgehört in der Band.
Als ich den Text so las, merkte ich richtig, wie wütend ich noch immer auf ihn bin, dabei ist das fast 20 jahre her.

Lieben Gruß

Leo