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RE: Ich, der Egoist

#1 von Karl Ludwig , 21.01.2017 11:15

Vielleicht ist es Euch aufgefallen, dass ich zu selten kommentiere. Das liegt daran, dass ich alles, was ich mach und tu, für wesentlich interessanter halte, als das, was Anderen so einfällt. Das gilt umfassend auch für hochbrisante Themen, welche manchen Menschen die Seele anknabbern.

Ich entschuldige mich mal nicht dafür. Ich finde Kommentare prima, besonders wenn diese meine eigenen Beiträge betreffen. Da bin ich durchaus nicht starr in meiner Meinung verhaftet.

Heute zum Beispiel fiel mir ein, dass, bedingt durch meine Drogenerfahrungen, meine Theorie über die Bewältigung von Negativismen, durchaus berechtigt sein könnte. Ein Kümmern um Unwohlbehagen, verstärkt dieses bloß. Wenn ich damals einen Affen schob, und dachte, ich könne mit Feuerwasser, Kiffkram, frei verkäuflichen Schmerztabletten, jammern bei Leuten, die sich besser fühlen, wenn sie Verständnis zeigen können, oder so, diesen mildern, hatte ich mich stets vertan und das Schlimme schlimm verschlimmert.

Der Wunsch, weniger Schmerzen zu ertragen müssen, setzt zuallererst ein gewisses Maß an Selbstmitleid voraus. Und dieses verstärkt nur das Aua, genau so, wie Mitgefühl von anderen auch nichts nutzt, sondern das Leiden bloß offiziell macht.

Ist erwiesen!

Wie unbedeutend auch die Symptome sein mögen, durch die Beachtung und das Mitgefühle, das sie wecken, werden sie immer schwerwiegender – der (in welchem Sinne auch immer) Kranke will unterschwellig beweisen, dass ihm dieses Mitleid rechtmäßig zusteht. Und schon stöhnt er öfters und leidet mehr.

Natürlich gilt das ab nicht für Alle und Jeden. Wenn der Körper zum leidvollen Gefängnis wird, wenn ernsthafte Verletzungen, Hirn- oder Herzschlag und ähnliches Ungemach ansteht, müssen Morphium, Operationen und Bekümmern her. Klar.

Und nun schlage ich einen Bogen zum ersten Absatz, ich glaube, unter Literaturkritikern bezeichnet man das als Ellipse.

Wer ist denn die AfD, meine Denke, meine Aufmerksamkeit zu beeinflussen? Das ist doch doof, wenn ich mir von Anderen vorschreiben lasse, was wichtig ist. Alleine die geistige Beschäftigung mit diesem Thema beschmutzt mich und raubt Ressourcen. Ich werde zornig und weg isse, meine innere Ausgeglichenheit, die gar nicht so einfach herzustellen ist.

Frieden (auch innerer) ist nicht der Normalzustand. Er ist selten und kostbar.

Ich arbeite noch daran.


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RE: Ich, der Egoist

#2 von Sirius , 21.01.2017 13:10

Hallo Karl-Ludwig,

in deinen ersten Zeilen muss ich dir unbedingt zustimmen. Es ist ja jedem selbst überlassen, was und wann er kommentiert, nur funktioniert dann ein Forum nicht richtig, wenn ein jeder nur seine Sachen reinstellt und wieder abhaut, gleichzeitig aber jede Menge Kommentare erwartet, die von ihm selbst nicht kommen.
Somit haben wir das mit dem Egoismus schon mal geklärt, aber ich bin dir keinesfalls böse, wenn du dich so verhältst. Ein jeder so, wie er mag.
Und zu deinen letzten Zeilen muss ich dir auch zustimmen. Wir müssen für uns selbst bestimmen, was uns wichtig ist, und gerade ich (Zaunpfahl!) kann mich über Ungerechtigkeiten massvoll und -los aufregen. Aber ich leide deswegen nicht und laufe nur mit einer Kalaschnikow rum, obwohl ich vielleicht damit die Welt retten könnte, wenn ich alle, die mir nicht gut tun, damit entsorge. Aber wann bloß, ich hab ja nie Zeit, und deshalb laufen die Deppen alle noch rum, und ich rege mich auf. Aber nur zeitweise, guter Karl-Ludwig, denn ich bin ganz deiner Meinung, diese Arschlöcher sollen mir meine Gelassenheit nicht versauen, verdammte Inzucht nochmal.

Und mit deinem Mittelteil (Wie war der nochmal?) gehe ich auch mit dir kondom, weil Mitleid der falsche Weg ist, jemanden zu helfen, auf dem ich aber auch manchmal wandle (noch n Zaunpfahl), aber selber möchte ich es nicht haben, weil Mitleid ungemein reduziert.
Und nun schlage ich einen Knoten zu deinem ersten Ansatz, ich glaube unter Patienten nennt man das Kreislauf.
Ich habe also alles verstanden, was du sagen und nicht sagen wolltest und danke dir ganz herzhaft dafür, jetzt ohne echten Scheiß, weil du selber ganz selten dazu kommst, dich zu offenbaren (siehe dort, 16,2).
Also schreib, wann du willst, kiff, wann du willst und sei ausgeglichen, wann du willst.
Hauptsache, du willst.

Sirius


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RE: Ich, der Egoist

#3 von Karl Ludwig , 21.01.2017 14:03

Ich suhle mich in Deinem Verständnis.

Abba so isses nunmal. Ich fühle mich von dem Anspruch, mich weniger egoistisch einzubringen, irgendwie unter Druck, nein, nicht gesetzt, das macht Ihr ja nicht, - ich erzeuge selber diesen Druck: „Mist, Du musst den Anderen auch mal einige Streicheleinheiten gönnen. Du magst ja auch gerne bauchgepinselt werden.“ Und schon macht es keinen Spaß mehr. Doch manchmal lasse ich mich auch zeilenlang in einem Kommentar aus, oft mit nur marginalem Bezug zum Eingangstext, aber nur, wenn es mich wirklich reizt. Das ist möglicher Weise auch eine Form von Ehrlichkeit, aber ganz besonders ein Ausdruck meiner Lebensphilosophie: 'Lustprinzip vor Leistungsprinzip'. Weißt Du noch? Das war mal ein Schlachtruf unserer Generation! Damals, als diese Zeit noch nicht damals hieß.

Klar, dass ein Forum nicht funktionieren kann, wenn es nur Mitglieder wie mich hätte. Hat dieses hier aber nicht. Außerdem ist das verdammt nahe an: „Ja, und wenn das jeder machen würde?“, ein Satz, den ich zu hassen gelernt habe.

Ich will als nächstes ein Gedicht schreiben. Zwei Sätze als Basis habe ich schon aus der Kiste gewühlt, nur leicht gebraucht: 'Älter, kälter und entstellter', bzw. 'Greiser, weiser und leiser'. Bestimmt jedenfalls vielleicht; ich kann hier schließlich keine präkognitiven Talente simulieren – es fällt mir doch schon so unglaublich schwer, die Gegenwart im Auge zu behalten.

Archaisch, antiquarisch, Manisch panisch
Gewaltig, faltig …

ungeschickte verzwickte Relikte,

Morgen, vielleicht …


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RE: Ich, der Egoist

#4 von scrabblix , 21.01.2017 22:54

Bringt ein Egoist solch angenehme Ehrlichkeit auf, Karlchen, kann sie nur auf wohlwollenden Boden fallen.

Liebe Lottegrüße


Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.

 
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