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RE: Liebsgedicht

#1 von weegee , 11.02.2017 22:16

Ich kann dir nah
ohne ein Zucken
und wenn du lachst,
steigt eine Wolke Lachen auf.

Ich kann dich hören,
ein Samt das langsam zu Boden fällt,
und nie gewesener Frühling
trommelt auf den Bauch.

An dir ist's heller,
der Mond wächst größer, schneller,
seh Stufen auf der Treppe tanzen,
seh Bäume auf den Wäldern stehn'.

Ich kann dir nah
und mein Rotzen und Rucken
wie Schmerz vergehn'.

(weegee)


Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)

 
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RE: Liebsgedicht

#2 von Sirius , 11.02.2017 22:35

Ein zauberhaftes Liebesgedicht, sprachlich überwältigend!

Sirius


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RE: Liebsgedicht

#3 von Angelika , 12.02.2017 08:20

Liebe Weege,

ein Liebesgedicht, eher eine Vergötterung des Geliebten. Für meine Begriffe ein bisschen zuviel Überhöhung, der Realismus kommt mir doch ein wenig zu kurz. Gut, aber das ist deine Auffassung.

Ändere mal in S2Z2: "ein Samt, das langsam zu Boden fällt" den Samt maskulin, also "DER langsam ..."
Ich würde auch auf das "ein" verzichten.

Die letzte Strophe scheint mir nicht ganz durchkomponiert. Was heißt "Ich kann dir nah"? Ein Tippfehler, also: "kam dir nah"? Folgt eine unnötige Inversion. Besser wäre doch: "... und mein Rotzen und Rucken/vergehn wie (der) Schmerz". Wobei mir die Alliteration ein bisschen bemüht vorkommt.

Insgesamt finde ich das Gedicht aber sehr hübsch, wenn ich mir auch etwas mehr Realismus gewünscht hätte. Aber auf mich kommt es ja nicht an.

Liebe Grüße, Angelika

Angelika  
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RE: Liebsgedicht

#4 von weegee , 12.02.2017 10:07

Vielen lieben Dank, Sirius! Welch' ein Motivationsschub!

Und auch Angelika für die konstruktive Kritik - immer gern genommen. Und, Angelika: Natürlich kommt es auch auf dich an. Wie verschieden doch die Rezeption von Gedichten/Texten sein kann, schön! "Ich kann dir nah" - kein Tippfehler, eher eine Auslassung: Ich kann dir nah kommen. Für mich ist es hier unbedingt DAS Samt. Warum das so ist, weiß ich nicht.

(weegee)


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RE: Liebsgedicht

#5 von Richard , 12.02.2017 20:44

Hierhin verschoben.
Richard-Mod.

 
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RE: Liebsgedicht

#6 von scrabblix , 12.02.2017 20:53

Es kann mir nah, ich kann es hören, höre Samtenes das langsam zu Boden fällt.

Für' s nahe kommen, mithören und -fühlen lassen, herzlichen Dank an dich, weegee!

Liebe Lottegrüße


Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.

 
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