Als wir standen in der Dämmerung,
in die Höhe blickten zu den endlosen
Scharen der Kraniche, ihre Rufe
füllten die Lüfte, und wir wie im Taumel,
wir wollten das Ende nicht wahrhaben,
nach ihnen die geordneten Keile der Graugänse -
als wir da standen, dachte ich
an das Meer.
Und ich spürte, das Leben der Vögel
ist Kampf, ist wie das unendliche Meer, das mit der
Flut kommt, später sich dorthin zurückzieht,
wo wir es nicht vermuten. Aber wir täuschen uns nicht,
wir wissen: Das Meer ist da, es ist immer da -
wenn die Zeit der Flut gekommen,
werden Sturm und Wellen die festesten Ufer
brechen.
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Hierhin verschoben, da überwiegend epischer Text.
MfG, Richard
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Lieber Richard,
wie kommst du auf lyrische Prosa? Da hast du was missverstanden. Lyrische Prosa ist Prosa, man schreibt sie in Langzeilen, nicht in Versform. Sie unterscheidet sich auch sprachlich vom Gedicht. Mit lyrischer Prosa hat also mein Gedicht absolut nichts zu tun, es ist ein Gedicht in freien Versen. Ich würde dich sehr freundlich bitten, es in die zeitgenössische Lyrik wieder zurückzuposten. Mir macht es zwar nichts aus, wo das Gedicht hier steht, aber ich hoffe, das geht in Ordnung?
Lieben Gruß, Angelika
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Hallo Angelika,
nein, ich habe da nichts missverstanden.
Der Titel dieser Rubrik (Lyrische Prosa) ist (noch) das hiesige Problem und zugegeben: er verwirrt durchaus. Der Grenzgang, die Verortung der Sprache - in diesem Fall ist sie tendenziell episch - ist sehr diffizil. Kollege Knorr nennt es in seinem Forum (Wolkenstein) "Lyrsa": Die genuine Verbindung von gebundener und ungebundener Sprache. Alles, was in syntaktischer Hinsicht für Lyrik zu leicht und für Prosa zu schwer ist.
MfG
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Schon der Titel gefällt mir ausgesprochen gut, Angelika! Deine Zeilen lassen Bilder erstehen und beim nochmaligen Lesen ein Gleichnis, das sich in ihnen versteckt hat.
Liebe Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Lieber Richard,
danke fürs Zurückposten. Da kann ich ja nur sagen: Wenn dein Kollege Knorr das meint ...
Lieben Gruß, Angelika
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Liebe scrabblix,
ein kluger Kommentar, danke dafür.
Lieben Gruß, Angelika
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Zitat von Angelika
Da kann ich ja nur sagen: Wenn dein Kollege Knorr das meint ...
Hallo Angelika,
ja, man kann Sprache mit Sprache ausleuchten, ob das nun für manche erhellend ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber wir wollen hier nicht zu theoretisch werden.
LG, Richard
P.S: Der Text gefällt mir übrigens sehr gut, er weckt Erinnerungen in mir.
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