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Menschentode gärt es. Am Schauplatz: Sandelholz und Betrug. Tränenverwaschen die Safranseide. Ein Augenblick schaut Liebe. Leerer Kokon krustet Purpurblut. Ein Leichentuch trägt Hoffnungsschimmer. Das Herz DICH. Namenlose, wo gingst du, so früh am Morgen? Sie spielen Feuerfangen am heiligen Fluss. Noch verbrennst du nicht. Noch vergehst du nicht. Noch verwest du nicht. Lichterloh bin ich entflammt.
"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)
Zauberhaft, liebe kama, das Sterben am Ganges, wo man früher im Fluss die Wäsche wusch, hat in deinen Zeilen etwas Rituelles, zweideutig das "Entflammen". Ein sehr, sehr schönes Gedicht!
Auch ich musste mich erst schlau lesen. Die Szenerie ist von Dir sprachlich sehr empfindsam gemalt, kama tanha. Besonders stark sind die Zeilen: "Am Schauplatz: Sandelholz und Betrug." (Betrug 1: Das Geschäft um das Sterben und Einäschern am Ganges; Betrug 2: Es gibt kein Entkommen aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburt) und "Noch verbrennst du nicht. Noch vergehst du nicht. Noch verwest du nicht." im EINER Zeile und durch Punkte getrennt. Das wirkt wie frisch ins Hirn plakatiert. Erst habe ich gelesen: verweHst. Aber das ist einerlei. "Safranseide" ist ganz zauberhaft. Danke für diesen Ausflug nach Indien.
(weegee)
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)