Ich trage jetzt ein Implantat,
das ist der letzte Schrei.
Hab meine Daten stets parat,
das Suchen ist vorbei.

Und sollte ich verloren gehn,
scannt einfach meinen Arm.
Das überrascht, ihr werdet sehn,
er schaltet auf Alarm.

Im Supermarkt an Kasse vier
staunt die Verkäuferin:
„Wie kommen Sie denn nun auf Bier?
Das steht hier gar nicht drin.“

Der Apotheker hat's im Blick,
er sieht an meinem Arm,
ich habe einen leichten Knick,
da hilft nur Ratiopharm.

Der Figaro rät mir zu grün,
das ist der neuste Trend.
Den Frühling einfach drüber ziehn,
dazu ein gelbes Hemd.

So wissen alle gut Bescheid,
viel besser noch als ich.
Ihr lieben Leute, tut mir leid,
doch das ist nichts für mich.

Genau so sieht es aus. Guter Text. Niemand will diese Kontrolle, dabei herrscht eben diese schon sehr lange und es wird ja noch immer schlimmer. Zum Glück sitze ich bald in Indien am Feuer, dann können die mich alle mal..!
LG

Indien ist ein Überwachungsstaat, wie er im Buche steht. Hier werden Leos Implantate Wirklichkeit, sonst bekommst du keine Steuern zurück!
Willst du auswandern nach Indien oder Urlaub machen, Richard?

Liebe Leo, ein schönes Stück gefühlter Wirklichkeit hast du da geschrieben.
Was da so locker rüberkommt, dürfte schon bald Alltag sein und ganz andere Leute als Frisör und Verkäuferin haben dann auf dich Zugriff.
Dein Gedicht ist also sehr aktuell und leoflott geschrieben.

Sirius

Hätte auch Gungu-Urwald schreiben können, war eine Metapher für spätere Pläne..

Du hast den grassierenden Wahn ganz ausgezeichnet auf Korn genommen, Leo!

Liebe Lottegrüße

Richard, Sirius und Lotte,

vielen Dank fürs Lesen und kommentieren. Ich habe mir hier einen kleinen Spaß erlaubt, in der Tat.
Apropos in der Tat:
In der Tat ist in der Tat eine Tat, die ein Inder tat.

Leogrüße in euren Abend