Hoch sah ich,
zu den silberblassen Wolken,
die da zogen, verlassen blickte ich
ins Rätsel der Welt. Ahnens voll
schwieg mir der Himmel.

In der Tür
stand ein Schatten, er warf sich
auf den Tisch, auf das Bett,
und ich sah einen Traum
wie im Traum.

Kein Vogel schrie,
es bebten die Wände nicht,
der Holunder stand vor der Blüte.
Mein Atem war es, er trug
mich zu dir.

Ein zum Seufzen schönes Liebesgedicht. Ich bin begeistert.

Sirius

Sehr schön, Angelika. Ich bin berührt. Ein kleiner Verbesserungsvorschlag, nur für mein Empfinden: ahnungsvoll ist weniger gekünstelt als "Ahnens voll". Sehr stark der letzte Vers, besonders "der Holunder stand vor der Blüte" deutet sehr gelungen und zart auf Kommendes. Schön!

(weegee)

Liebe Weege,

ja, in der Alltagssprache würde ich diese poetische Form auch nicht gebrauchen. Stört dich der heute immer mehr vernachlässigte Genitiv?

Angelika

Bin auch sehr gern in deine Zeilen eingetaucht, Angelika.
Mich spricht die Tiefe in deinem Gedicht an, das Erleben innerer Wünsche.
Mir gefallen deine Texte.

Liebe Grüße
Jonny

Dein Gedicht ist für mich schwer zu kommentieren, aber es gefällt mir sehr!

Mehr als einmal habe ich von deinen Versen gekostet, Angelika. Sie munden ganz ausgezeichnet!

Liebe Lottegrüße