Bei ne Beerdijung, ein weiterer Dialog zwischen Quentin ( Q ) und Bodo ( B ), zwei Berliner Typen, die das Herz auf dem rechten Fleck tragen ( oder so ).
Q: Ick war jestern uff ne Beerdijung.
B: Wer hatten den Abjang jemacht?
Q: Kennste nich, der hieß Herr Wehnich, der hat uffs Amt jesessen.
B: Saach ma jetz nich, det der sich dot jearbeetet hat!
Q: Nee, der hatte wat mittet Herz.
B: Watten, uffs Amt jestorben?
Q: Nee, zu Hause, int Bette.
B: Und, schwer wat los jewesen uffen Friedhof?
Q: Ja, det herrschte ´n janz schönet Jedränge. Die janzen Typen vont Amt warn zugejen, ick gloobe, die ham det als Betriebsausflug jenossen.
B: Und anschließend habta det Fell von den Wehnich vasoffen?
Q: Naja, als der inne Grube laach und zujeschüttet war, sind wa alle einjeladen worden inne Konditorei & Cafe Tengelmann, die Bude is schräg rüber vom Friedhof. Ick bin jleich hinta die Witwe jeloofen, weest ja, wejen der juten Plätze.
B: Warste denn ooch entsprechend anjezogen, mim schwarzen Anzuch und so?
Q: Klar, ick hab doch letzten Monat bein ALDI son schicken schwarzen Jogginganzuch jekooft, den hattick an.
B: Denn is ja jut, und wat wurde uffjetischt?
Q: Det jab für jeden ´n Stücke Appelkuchen mit Sahne und mit ne Tasse Kaffe bei und danach jab et een Schnaps.
B: Und denn?
Q: Denn is der Sohn von die Witwe uffjestanden und saachte, wat nu bestellt wird jeht uff eigne Rechnung. Na wat meinste, wie schnell ick da draußen war!
B: Tja, sone Dotenfeiern wie früha jibt det ooch nich mehr, da wurde bis in Morjen rin jesoffen.
Q: Ick gloobe, wenn der Herr Wehnich det mitjekricht hätte, det hätte der nich so jeduldet.
Naja, janz umsonst war der Ausflug nich, ick bin denn nochma rüba uffen Friedhof und habma ´n schönen Blumenstrauß für Muttin mitjenommen, die hat sich jefreut.
B: Da kannste wieda ma sehn, wie eng Freud und Leid zusammen kleben.
Q: Du saachst et.
Was kostet die Welt - Ich nehm zwei.
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