Ziere Dich doch noch 'ne Weile.
Sprödes Weib, ich steh' auf Frust.
Glaub' nicht, dass ich zu Dir eile,
wenn Du mich bald rufen tust.

Keine soll von mir mal sagen,
dass ich weich und blöde wär.
Ich werd' mich auch nicht beklagen;
kriechen will ich längst nicht mehr.

Wie Du mir, so tu ich Dir!
Will Dir doch nichts schuldig sein;
schicke ich Dich vor die Tür,
und schlaf lieber ganz allein! (Was weiß ich. 1975?)

... aber natürlich bin ich gehoppelt wie ein Lachs, als besagte Dame mich dann doch endlich rief. Das 'Spröde in Z.2' würde sie verdammt wurmen. Tja, bei Liebesgedichten werden die meisten nett. Es wurde ein wunderschöner Sommer - und ein absehbar entsprechend plötzliches Ende.

Damals waren die Liebesgedichte wohl noch etwas rustikaler, und die Frauen ließen sich noch vor die Tür schicken. Das hat sich inzwischen gegeben und die Männer bleiben meist draußen.
Aber dein Gedicht ist fein und gaukelt männliche Emanzipation vor.

Sirius

Ach, ich habe oft und gerne von meinem Exotenbonus profiletiert.

Aber als alter Mann mit seiner Vitalitisiät anzugebern wäre einfach zu lächerlich.

Inzwischen, aber das schrieb ich ja schon mal, bin ich richtig froh, nicht mehr bei jedem Rock in Wallung zu geraten.

Ich konnte damals allerdings auch anders:

Und wieder bin ich mal allein!
Doch irgendwas passiert mit mir:
Für drei Tage warst Du mein!
Für die drei Tage dank' ich Dir.

Vielleicht ham weise Männer Recht,
wenn sie sagen: "Wenig ist viel.",
und mehr als 'ne Handvoll, - das wäre schlecht!
Nur falsche Wege hätten ein Ziel.

Ich bin ein Narr, bestimmt nicht weise.
Verzeih' mir meine Gier nach mehr.
Anders gesagt - flüsternd, leise:
Micha, verdammt Du fehlst mir sehr.

Daraufhin hat sie ihren Harem aufgelöst und mich geheiratet. Tja. Und Schluss war mit Liebesgedichten.

Das ist natürlich blöd, dass die Geschichte so ausgehen musste.
Aber immerhin hast du auch eine romantische Ader..