Die Stadt leert ihre Taschen,
auf Dächern vergessen die Tauben,
Straßen sind des Jagens müde,
ledrige Alte kochen Alraunen.

Die Stadt kriecht nach letzter Sonne,
Bäume ducken sich wie Diebe,
auf Feldern windet sich Erde,
eine halbe Schöne fragt nicht nach Liebe.

Sommer ist bloß ein Traum gewesen
mit kampfbereiten Kindern
auf strahlend gelben Wegen.

(weegee)

Wunderschön ist die Melancholie in traumhafte Metaphern verpackt, ein Herbstbild zum Anbeten wie die diebischen Bäume.

Sirius

Träume sind es in der Tat, Sirius. Es gibt mir eine Befriedigung, dass sie hier auf Verständnis und Verstehen stoßen.

Jörn

Ein Herbstgedicht der besonderen Art.

Gefällt mir ausgesprochen gut, Jörn! Besonders angetan hat es mir die "halbe Schöne".

Lottegrüße ins Wochenende

Das gefällt mir sehr gut! Der Herbst mit seiner leichten Schwere und Melancholie. Es liest sich wie etwas Verlorenes.