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Nun das Ende des Jahrs. Die normale Normalität abgelaufen. Vielleicht noch einmal eine neue Liebe, vielleicht die paar Tage angeblicher Frieden.
Ohne Freude, schwer das Herz. Bis ins Mark das Ahnen. Was nur wird kommen? Wenn die Abende frösteln bis zum Erfrieren der Liebe.
Blattlos Gesträuch und Baum. Nackt wie die Angst. Wir stehen und drehen uns um die eigene Achse. Dezember ist’s, dem Jahr egal. Heimkehren zu uns. Wer es glaubt.
Wenn die Abende frösteln bis zum Erfrieren der Liebe.
Das ist schön (traurig) und wohl die Angst aller Liebenden. Die Hoffnung der ersten Strophe wird, wie so oft in deinen Gedichten, zur Resignation in der letzten Strophe. Rein lyrisch erscheint dein LI immer als das Trostlose, das Akzeptieren der Eintönigkeit, der Gewissheit, dass sich nichts ändert, schlechtestenfalls eher noch schlimmer wird, begegnet es mit dem kaum merklichen Zeilen einer unterschwelligen Zuversicht, die sich aber nicht durchsetzt. Am Ende bleibt ein schön geschriebenes Gedicht der Traurigkeit und Melancholie.
Danke, Sirius, bist ein guter Beobachter. Nun könnte ich eine Menge über die Rolle der Melancholie in der Lyrik schreiben, spar ich mir aber. Das Gedicht drückt ein Lebensgefühl aus. Wobei man fehlgeht, wenn man das als mein persönliches Lebensgefühl definiert, nein, der Dichter muss immer der Zeit voraus sein. Da sind die kurzen Halb- und ganzen Sätze. Es ist das Entsetzen, die Angst, die unterschwellig uns alle bewegen. Wir verdrängen sie, aber es gibt Momente, in denen wir sie bemerken. Das Jahresende ist so ein Moment. Vielleicht habe ich das Gedicht jahreszeitlich zu früh geschrieben, aber das macht nichts. Nein, ich glaube nicht, dass es sich um Resignation handelt, ich habe meine Beobachtungen, die wahrlich wenig Hoffnung geben, aufgeschrieben und versucht, sie zu einem Gedicht zu verarbeiten. Das ist alles.