Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
Vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
In Quellen malt.

Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
Der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
Der Wandrer bebt.

Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
Die Welle steigt.
Im stillen Haine geh ich oft zu lauschen,
Wenn alles schweigt.

Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne,
Du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne.
O wärst du da!

Goethe



Ich denke dein, wenn sich des Winters Flocken
vom Himmel schwingen;
Ich denke dein, wenn sich die nahen Glocken
in Herzen klingen.

Ich sehe dich, wenn auf dem kahlen Ahorn
die Amsel singt;
Am frühen Morgen, wenn aus jedem Korn
dein Bild entspringt.

Ich höre dich, wenn auf den brachen Feldern
der Winde weht;
und mir jeder Baum in den nahen Wäldern
um Nähe fleht.

Ich bin bei dir; seh' Liebesfunken sprühen
Du glühst in mir!
Der Frühling naht, der Kirschbaum wird bald blühen.
Ich schenk mich dir.

Martina (liebestrunken und kitschgeschwängert)

Martina - da hör ich ja den Frühling klingen!
Es scheint fast, als spritzten dir die Endorphine aus jeder Pore!
Ein wunderschönes Liebesgedicht ist aus deiner Herzensfeder geflossen...

Ich freue mich mit dir,
Jonny

Liebe Martina,

Das ist doch nicht kitschigeschwängert, das ist Gefühl. Besonders gut hat mir die Amsel auf dem kahlen Ahorn gefallen.

Liebe Grüße

anna

Ich finde das Gedicht überhaupt nicht kitschgeschwängert, sondern es ist ein Text voller Hingabe.
Es ist einfach schön, wenn diese Dinge passieren und wenn sie dann auch noch jemand in so schöne Zeilen fasst, wie du es kannst. Liebe darf man nicht aus den Armen lassen.

Sirius