Geliebt, geschlagen, geknebelt
Schmierestehen am FKK-Strand, Scheinehe zum Überleben: In "Verwirrnis" erzählt Christoph Hein von einem schwulen Paar in der DDR. Ein unversöhnliches, fast trotziges Spätwerk über Liebe und Ideologie.
Der reale Sozialismus sah sich von vielen Feinden umzingelt, die Homosexualität gehörte offiziell eigentlich nicht dazu. Schon 1957 gab es in der DDR eine Strafrechtsänderung, wonach sexuelle Handlungen unter gleichgeschlechtlichen erwachsenen Partnern nicht mehr geahndet werden durften. Aber zu diesem Zeitpunkt ist es für die beiden Männer in Christoph Heins durch verschiedene Jahrzehnte und politische Systeme gesponnene schwule Liebesgeschichte schon zu spät.
Der eine, Wolfgang, ist längst in den Westen gegangen, einen Ort der politischen Freiheit, der für ihn durch seine dort weiterhin verbotene Homosexualität dann doch zum Gefängnis wird. Der andere, Friedeward, hat sich über die Jahre so stark in Sublimation und Selbstverleugnung geflüchtet, dass er sich nicht mehr öffentlich zu seinem Schwulsein bekennen kann. Auch weil er seine unter Lügen begonnene Karriere als Germanist nicht gefährden will.
Dabei beginnt Heins Liebesgeschichte aus der DDR-Provinz verheißungsvoll für die Protagonisten. Das Verbot ihrer Liebe beschreibt er als Gebot, beim Ausleben dieser Liebe einfallsreich und abenteuerlustig zu sein.
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http://www.spiegel.de/kultur/literatur/c...-a-1221619.html
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