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RE: Ich habe dir eine Apfelschorle mitgebracht

#1 von Sirius , 16.08.2018 19:51

Ich habe dir eine Apfelschorle mitgebracht

Martina Hefter dringt mit ihren Gedichten in ein literarisch selten bearbeitetes Menschheitsgebiet vor.
In seinem Buch vom Alter („De senectute“, 1997) wundert sich der italienische Philosoph Norberto Bobbio darüber, dass er immer noch da ist. Die Alten müssen unter dem Schutz des Teufels stehen, mutmaßt er. „Manche wagen es immer noch, langsam die Straße zu überqueren, ja sind sie denn verrückt geworden? Ich bin verrückt. Immer schwankender, auf immer schwächeren Beinen, auf meinen Stock gestützt und am Arm meiner Frau gehe ich immer noch über die Straße.“ So denkt man sich das Alter in seiner erträglichen Form. Mit einem gewissen Trotz registriert man das Nachlassen der Kräfte, aber so lange es geht, geht’s.

Sicher, die Literatur gelangt auch dorthin, wo es nicht mehr geht. In seinem Buch „Der alte König in seinem Exil“ schildert der österreichische Schriftsteller Arno Geiger die Erkrankung seines Vaters an Alzheimer und den Umgang der Familie mit ihm und seinem fortschreitenden Gedächtnisverlust. Die Kritik war damals gespalten. Christopher Schmidt bezeichnet das Buch in der „Süddeutschen Zeitung“ als „rührselig“. Der Vater werde „so in Szene (gesetzt), wie es ehrgeizige Eltern mit ihrem Wunderkind tun. Der Sohn führt Regie und gibt die richtigen Stichworte, und darin liegt schon auch eine unterschwellige Aggression.“ Geiger habe seinen Vater „ausgeplündert“, lautete der Vorwurf.

Weiterlesen:

http://www.fr.de/kultur/literatur/lyrik-...racht-a-1562343


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Sirius
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