Es war einmal ein Hackebeil,
mit einem breiten Hinterteil.
Ein Metzger war darauf sehr scharf,
weshalb er sich ihm unterwarf.

Es machte ihn auch nicht verwegen,
als er begann sich zu zerlegen.
Zuletzt, das blieb nicht unerkannt,
trennt er sich von der linken Hand.

Im Nachbarort lief es nicht besser,
dort liebte einer seine Messer
und hatte sich wohl nicht im Griff,
als er sie mit der Zunge schliff.

Denn diese war fortan gespalten,
nicht eine Naht wollte ihm halten.
Er legte einen Keil dazwischen,
konnt nun wie eine Schlange zischen.

Ein andrer wiederum sehr bräge,
war schwer verliebt in seine Säge.
Wie freute er sich, wenn die Zacken,
ihm zärtlich kraulten seinen Nacken.

Auch in der Welt der makaberen Dinge fühlst du dich lyrisch zuhaus, Leo, und hast uns hier ein "scharfes" Gedicht gebracht, und auch wieder in einem flotten Stil.

Sirius

Es soll ja die seltsamsten Fetische geben, Leo. Gekonnt, dein Blick, den du dem Leser auf einen Fetisch der verschärften Art gewährst!

Liebe Lottegrüße

Herrlich skuril und makaber, Leo.

Der mir liebste Vers ist der letzte:

"Ein andrer wiederrum sehr bräge,
war schwer verliebt in seine Säge.
Wie freute er sich, wenn die Zacken,
ihm zärtlich kraulten seinen Nacken."

Klasse, erinnert mich irgendwie an Wilhelm Busch. BRÄGE ist eine super Wortschöpfung, egal, was es heißt. BRÄGE passt. Ich glaub, wiederrum schreibt sich wiederum. Oder du machst es konsequenter: WIEDERRRRRRUM. Halt - BRÄGE ist keine Wortschöpfung, gibt es tatsächlich und ist Platt für blöd. Ich kannte bisher nur Bregen / Brägen. Schlauer wird man bei tacheles auch noch...

Ich hab mich köstlich amüsiert, du kommst aber immer auch auf Ideen! Beim Anblick deines persönlichen Hackebeils, mit Gravur? Ich hab so ein Spaltbeil!

LG

Jörn

Ihr Lieben, es freut mich, dass euch so ein makabres Textlein gefällt.

Ja,bräge gibt es tatsächlich und wiederum wird nur mit einem r geschrieben. Da war ich wohl ein bisschen bräge.

Scharfe Grüße

Leo