Herzlichen Dank dir, Sirius! Schön, dass ich dich erheitern konnte!
Nicht halb so witzig sind die nächsten Zeilen:
Letzter Tanz
Sterben möchte ich ganz ohne Palaver
Wenn schwere Krankheit nach dem Siechtum schielt
Eh wacher Geist lebt im müden Kadaver
Und innig wünscht dass der Tod mit ihm spielt
Recht frivol blickte ich ihm in die Augen
Reichte die Tanzkarte hin zum letzten Tanz
Sollte Leben zum dran nippen nicht mehr taugen
Sehnt ich mich sehr nach Glockenspiel und Kranz.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Das liest sich gar nicht so nach Mottenkiste, Lotte, sondern nach sehr aktuellen Zeilen.
Wollen wir hoffen, dass wenigstens das wir selbst entscheiden dürfen und wir nicht noch künstlich ins Grab gedemütigt werden.
Berührende Zeilen!
Sirius
Reset the World!
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Die Verse lagen ganz unten in der Kiste, Sirius. Dass solch angestaubte Zeilen nichts von Ihrer Aktualität verlieren, sondern eher im Gegenteil, liegt wohl in ihrer und unserer Natur.
Lieben Dank, dir!
Verlorene Liebe
Du warst meine heimliche Liebe.
Wir mochten uns immer gut leiden.
Ich fürchtete Häme und Hiebe.
Dass ich aufflog, wollt ich vermeiden.
Dieses tiefe und echte Gefühl
hielt bis Klasse sechs oder sieben.
Da verloren wir uns im Gewühl.
Treu bist du mir nicht mehr geblieben.
Meinem zaghaften Griff entwunden,
entschwandest du aus meinem Blick.
Wir haben uns nie mehr gefunden.
Ich liebte dich, Mathematik.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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An die erste Liebe denkt man doch immer wieder gerne zurück. Du warst eben frühreif, schon in der sechsten oder siebten Klasse und wurdest dann so öde im Stich gelassen. Wahrscheinlich vom Quotienten, die waren damals besonders schlimm.
Mir erging es ähnlich mit der Botanik, ein Teufelsweib, aber ich habe mich inzwischen umorientiert: deutsch Sprach.
Ich hoffe, du bist hinüber weg, Lotte. Gut bedichtet hast du es jedenfalls.
Sirius
Reset the World!
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Zitat von scrabblix
Die Verse lagen ganz unten in der Kiste, Sirius. Dass solch angestaubte Zeilen nichts von Ihrer Aktualität verlieren, sondern eher im Gegenteil, liegt wohl in ihrer und unserer Natur.
Lieben Dank, dir!
Verlorene Liebe
Du warst meine heimliche Liebe.
Wir mochten uns immer gut leiden.
Ich fürchtete Häme und Hiebe.
Dass ich aufflog, wollt ich vermeiden.
Dieses tiefe und echte Gefühl
hielt bis Klasse sechs oder sieben.
Da verloren wir uns im Gewühl.
Treu bist du mir nicht mehr geblieben.
Meinem zaghaften Griff entwunden,
entschwandest du aus meinem Blick.
Wir haben uns nie mehr gefunden.
Ich liebte dich, Mathematik.
Sehr schön, liebe Lotte.
Hattest du nicht beruflich mit Zahlen zu tun?
Leogrüße
Bei mir, da war es die Chemie,
doch irgendwie stimmte die nie.
Das lag wohl an den vielen Formeln,
denn immerzu musst ich sie murmeln....
Schreiben macht schön.
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Ich gesteh'
ich seh'
diese Kiste
wie 'ne Liste
guter Gedichte
der Geschichte,
in jedem Fall
zum ersten Mal.
Und bin begeistert/in
Scrablix ist Meister/in
Beeindruckend und wie konnte ich diese Schatztruhe bislang übersehen? Na-ja, Du weisst ja: Chronische Egomanie im Endstadium.
Ich zieh' meinen Hut!
Is wirklich saugut!
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Ich muss mich entschuldigen, ihr Lieben, lange habe ich hier nicht reingeschaut. (Typisch Rentner! Haben nie Zeit, weil sie all die tausend Dinge erledigen wollen, zu denen sie nie Zeit hatten.)
Ich bin darüber weg, Sirius, vor allem, weil die letzten Zeilen erstunken und erlogen waren. Ich hoffe, die deutsch Sprach hat dir über deinen Botanikliebeskummer hinweggeholfen, jetzt, wo du einmal Gelegenheit hattest, dieses traumatische Ereignis zu thematisieren und dir mein Dank für deinen Kommentar folgt.
Du hast vollkommen Recht, Leo! Die Zahlen haben sich dauerhaft in meinem Leben breitgemacht. Wegen der letzten Zeilen: siehe oben.
Du, und Ärger mit der Chemie? Ich finde, zwischen uns stimmt sie und danke dir ganz lieb für deine Zeilen!
Eine solche Würdigung aus deiner Feder? Das freut, Karl-Ludwig, das freut ungemein!
Wenn du dich allerdings als einen von der chronischen Egomanie Befallenen darstellst, muss ich dir entschieden widersprechen. Ein Egomane zieht eine im übertragenen Sinne oder wörtlich zu nehmende Blutspur hinter sich her. Das sehe ich bei dir nicht. Vielleicht hattest du als Kind auffallend lange Wimpern. Zeichen für eine außergewöhliche Empfindsamkeit. (Nicht zu verwechseln mit Empfindlichkeit.) Wie auch immer, ohne eine besondere Empfindsamkeit wäre dein vielseitiges künstlerisches Talent nicht erklärbar. Und eben diese besondere Empfindsamkeit führt dazu, dass sich der Betroffene auf sich selbst zurückzieht, um den kaum zu ertragenden äußeren Einflüssen zu entkommen.
Vielleicht bis du ein Egoist. Ja, wahrscheinlich bist du das. Aber ein liebenswerter, der seine Worte mit uns teilt.
Lieben Dank an dich!
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morgen lächelt sie zurück.
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Zwischen den Welten
Die Unschuld lässt mich schuldig fühlen
Im Schattenreich zwischen den Stühlen
Folge ich dem Schein
Hat mich sein Strahlen eingefangen
Wächst sekündlich das Verlangen
Endlich frei zu sein
Da liegt mein Körper narbenstrotzend
Ich gehe der Versuchung trotzend
Ihr nicht auf dem Leim
Seid nicht traurig nicht verbittert
Hab ich euer Herz zerknittert
Bügelt es daheim
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Nun steht der schöne Text auch bei Tacheles, das freut mich, Lotte!
Und drei grandiose Zeilen am Schluss runden ihn ab. Was will man mehr an Begeisterung!
Sirius
Reset the World!
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Nichts will man mehr, Sirius! Ich freue mich über deine Zeilen und lasse dir ein dickes Danke hier.
Liebe Lottegrüße
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morgen lächelt sie zurück.
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Vorruhestand
Die Lichtgestalt kommt in die Jahre.
Nah der Ruhestand, fern die Haare.
Empfindlich trifft der Blick nach vorn
den Musikus — er bläst das Horn.
Denkt - damals konnt ich alle haben
hier unten im Orchestergraben.
Die jungen Frauen mit den Flöten,
die so entzückend zart erröten...
...heute faste ich und latsche
heim zum Weibe mit der Bratsche.
scrabblix
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Scheint so, als ob der Vorruhestand auch nicht immer so erstrebenswert ist.
Ein herrlicher Schluss ziert dein feines Gedicht,Lotte!
Sirius
Reset the World!
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