Facebooks Griff nach der öffentlichen Forschung in Deutschland
Das „soziale Netzwerk“ Facebook finanziert an der Technischen Universität München mit Millionen Euro eine neue Forschungseinrichtung für Künstliche Intelligenz (KI). Der Vorgang wirft Fragen auf: zur Korruption der öffentlichen Forschung durch Privatbetriebe, zur mangelhaften Ausstattung der Unis durch den Staat und zu den Motiven des US-Technik-Konzerns. Von Tobias Riegel.
Facebook finanziert eine neue Forschungseinrichtung für Künstliche Intelligenz in Deutschland. Das „Institut für Ethik in der Künstlichen Intelligenz“ soll an der Technischen Universität München (TU) angesiedelt sein sowie eine Startfinanzierung von 6,5 Millionen Euro über die kommenden fünf Jahre erhalten, wie etwa die „FAZ“ meldet. Viele berichtende Medien sowie die TU München scheinen in diesem Vorgang kein Problem zu sehen. Schließlich „pocht“ die Universität auf ihre Unabhängigkeit: „Das neue TUM Institute for Ethics in Artificial Intelligence wird von Facebook ohne weitere Vorgaben unterstützt“, heißt es in einer Pressemitteilung der TU, ohne ins Detail zu gehen.
Weite Teile des betreffenden Absatzes werden jedoch von Facebook-Manager Joaquin Quiñonero Candela bestritten. Und der gibt zu bedenken: „Bei Facebook ist der verantwortungsvolle und umsichtige Umgang mit der KI für alles, was wir tun, von grundlegender Bedeutung. Die KI wirft jedoch komplexe Probleme auf, die Menschen und die Gesellschaft betreffen und die die Industrie allein nicht beantworten kann.“ Aus Sicht von Facebook scheint also klar: Der Firma soll durch öffentliche Forschung geholfen werden, Antworten auf Fragen zu finden, die der Konzern nicht allein beantworten kann.
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