Fremd bleiben
„Georg“: Die Schriftstellerin Barbara Honigmann erzählt von ihrem Vater.
Barbara Honigmanns Eltern traten schon in ihrem 1991 veröffentlichten Roman „Eine Liebe aus nichts“ auf. Und fünfzehn Jahre ist es her, dass sie „Ein Kapitel aus meinem Leben“ erzählte, wie ihre Mutter es zu nennen pflegte, denn um sie und ihre kurze Ehe mit dem berufsspezifisch erst später berühmten Spion Kim Philby (von den „Cambridge Five“) ging es da. Das „Kapitel“ lag vor ihrer ebenfalls nicht langen Ehe mit Georg Honigmann. Ihm widmet die Schriftstellerin ihr neues Buch, dem sie seinen Vornamen gibt. Wenn es um den eigenen Vater geht, ist der Vorname so freundschaftlich wie distanziert. Tausend Menschen kann man beim Vornamen nennen.
„Georg“ ist eine schmale Biografie und eine meisterliche Annäherung, meisterlich indem ihr Ton nüchtern, aber innig wirkt, analytisch und präzise, aber ohne den – zum Scheitern verurteilten – Versuch, alles zu erklären. Die zeitliche Entfernung – in wenigen Tagen feiert Barbara Honigmann ihren 70. Geburtstag, ihr Vater starb 1984 im Alter von 81 Jahren – mag eine Basis dafür sein, ebenso die bald wieder räumliche Entfernung nach dem Scheitern der Ehe. Für Georg die zweite von vieren: „Mein Vater heiratete immer dreißigjährige Frauen. Er wurde älter, aber seine Frauen blieben immer um die dreißig. Die erste, die zweite, die dritte und die vierte Frau. Sie hießen Ruth, Litzy, das war meine Mutter, Gisela und Liselotte.“ Barbara Honigmann hat eine jüngere Halbschwester.
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https://www.fr.de/kultur/literatur/georg...r-11740246.html
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