Manipulationsaffäre bei der Deutschen Post: Führungskräfte frisierten Mitarbeiterbefragung
Die Deutsche Post befragte weltweit ihre Mitarbeiter zur Zufriedenheit an ihrem Arbeitsplatz. Nach Recherchen von Business Insider wurde die Mitarbeiterbefragung des Ex-Staatskonzerns manipuliert, um bessere Ergebnisse zu bekommen.
Eine leitende Angestellte füllte Fragebögen von dauerkranken Beschäftigten aus.
Die Post räumt Unregelmäßigkeiten ein, zog bereits erste personelle Konsequenzen.
Vom angestaubten Staatsbetrieb zum globalen Logistikkonzern: Am 1. Januar feierte die Deutsche Post ihren 25. Unternehmens-Geburtstag. Vorstands-Chef Frank Appel sprach stolz von einer „tollen Erfolgsgeschichte“. Tatsächlich geht es für den gelben Riesen (weltweit 550.000 Mitarbeiter) trotz immer mehr Kundenbeschwerden wirtschaftlich seit Jahren nach oben. 2019 will das Unternehmen erstmals mit mehr als vier Milliarden Euro Gewinn abschließen. Offizielle Zahlen dazu gibt es im Frühjahr.
Zur Erfolgsgeschichte zählen auch die Ergebnisse der jährlichen Mitarbeiterbefragungen. Sie ist in allen Dax-Unternehmen üblich. Allein in Deutschland werden dabei rund 180.000 Mitarbeitern, vom Manager bis zum Postboten, 40 Fragen gestellt. Seit Jahren werden die Ergebnisse immer besser. So rühmt sich die Post gern, in Deutschland nicht nur einer der größten Arbeitgeber zu sein. Weltweit sei man sogar einer der besten.
Recherchen von Business Insider zeigen: Die Antwortbögen von Mitarbeiterbefragungen wurden frisiert
Die Jubiläums-Freude trüben dürften nun aber Recherchen von Business Insider: Demnach wurde die Mitarbeiterbefragung 2019 in mehreren Post-Niederlassungen so manipuliert, dass dort bessere Ergebnisse herauskamen. So füllte etwa in Bremen eine leitende Angestellte Fragebögen von dauerkranken Beschäftigten selbst aus. Auch in einer Niederlassung in Nordhessen wurden Bögen manipuliert. Postintern geht man deutschlandweit von fast 1.000 frisierten Antwortbögen aus.
Laut Informationen von Business Insider gab es deshalb nach postinternen Untersuchungen bereits im Dezember erste personelle Konsequenzen. Mehrere Führungskräfte wurden zunächst beurlaubt, müssen nun um ihren Job bangen.
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https://www.businessinsider.de/wirtschaf...0b10a-248085097
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